Ausbau der Bahnverbindungen Deutschland-Schweiz

SBB und DB stocken auf 35 tägliche Verbindungen auf. Tessin und Wallis werden besser angebunden.
©SBB/Gian Vaitl Zürich

Die Deutsche Bahn (DB) und die SBB bauen das Angebot im internationalen Personenverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz mittelfristig weiter aus, unter anderem mit neuen Direktverbindungen zwischen dem Tessin und Hamburg und neuen Verbindungen aus dem Wallis nach Deutschland. Ausserdem soll die Fahrzeit zwischen Destinationen der beiden Länder weiter verkürzt werden.

Der geplante Angebotsausbau werde durch die Inbetriebnahme von des Bahnhofs Stuttgart 21 und den bis 2026 geplanten Ausbauten auf den Strecken Karlsruhe–Offenburg und Müllheim–Basel ermöglicht, teilten die Bahnunternehmen mit. Mit dem grösseren Angebot einher  geht die vollständige Umstellung aller ICE-Verbindungen zwischen der Schweiz und Deutschland auf den ICE 4, den modernsten Zug der DB, sowie der Einsatz von Giruno-Kompositionen der SBB in Deutschland.

Voraussichtlich ab Fahrplan 2026
Die Anzahl an Direktverbindungen zwischen der Schweiz und Deutschland wird von heute 26 auf 35 tägliche Verbindungen steigen.
  • Zwei neue Direktverbindungen pro Tag von Hamburg über Basel nach Lugano stärken das Angebot auf der Nord-Süd-Achse durch den Gotthard. Mit dem Einsatz des Giruno auf dieser Linie besteht die Option, künftig weitere direkte Verbindungen von Deutschland bis nach Mailand anzubieten.
  • Mit dem neuen Konzept werden zudem neue Direktverbindungen von Deutschland über Bern in das Wallis geschaffen.
  • Der Einsatz der ICE 4 auf der Linie Dortmund–Köln–Basel ermöglicht neue Direktverbindungen aus Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, in die Schweiz.
  • Der zukünftige Halbstundentakt auf der Strecke Zürich–Chur schafft die Möglichkeit, zusätzliche Direktverbindungen von Chur nach Deutschland Chur anzubieten.
  • Die Reisezeit zwischen Frankfurt und Zürich reduziert sich um 20 Minuten auf 3 Stunden und 40 Minuten
Zürich–München wird verdoppelt

Bereits mit dem neuen Fahrplan ab Dezember dieses Jahres wird das Angebot nach München von sechs auf 12 Verbindungen täglich verdoppelt. Die Reisezeit verkürzt sich gegenüber heute in einem ersten Ausbauschritt um 40 Minuten auf 4 Stunden. In einem weiteren Ausbauschritt soll die Reisezeit um weitere 30 Minuten auf 3 Stunden und 30 Minuten verkürzt werden.

Stetige Nachfragesteigerung

Die Nachfrage im internationalen Bahnverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz hat laut SBB und DB in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Allein am Grenzübergang Basel stieg die Zahl der Reisenden in den letzten fünf Jahren um über 25 Prozent.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung des Klimaschutzes ist davon auszugehen, dass dieser Trend hin zu umweltfreundlichem Reisen mit der Bahn anhalten wird. Trotz der aktuellen Herausforderungen der Covid-19-Krise sind die beiden Bahnen DB und SBB deshalb überzeugt, dass im Bahnverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz mittel- und langfristig grosse Wachstumspotenziale bestehen. (TI)