BAZL will Drohnen-Gefahr markant minimieren

Mittels Handy-App soll in Zukunft eine Flugfreigabe angefordert werden müssen.
Christian Hegner, Direktor BAZL (Bundesamt für Zivilluftfahrt). ©BAZL

Drohnen sind für den Luftverkehr – insbesondere in der Nähe von Flughäfen – eine Herausforderung, obwohl es bisher weltweit erst zu vier dokumentierten Zusammenstössen gekommen ist. Fortschritte in der Minimierung der Gefahren sind aber klar sichtbar, wie BAZL-Chef Christian Hegner in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärt. «Das Stichwort heisst Urban Space. Ein Ingenieur aus dem BAZL hat ein System mitentwickelt, welches das Risiko von Zwischenfällen nochmals stark minimieren sollte», führt er aus. Dabei werden die Drohnen untereinander und in Zukunft auch mit Flugzeugen kommunizieren. Mittels Handy-App muss eine Flugfreigabe angefordert werden, in verbotenen Gebieten kann man eine Drohne also gar nicht mehr steigen lassen, wie Hegner erklärt. Zudem erscheint auf dem Display eine Warnung, wenn sich beispielsweise unterwartet ein Rega-Helikopter nähert. Laut Hegner gab es im laufenden Jahr in der Schweiz 31 Verfahren gegen «Drohnen-Täter».

Business-Aviatik in Dübendorf
Im Interview äussert sich Hegner auch zu den Plänen, einen Teil der Business-Aviatik von Kloten an den Flugplatz Dübendorf zu verlegen. Er spricht davon, dass man nur rund die Hälfte der Geschäftsfliegerei aus Kloten abziehen wolle. Man nehme die Abstimmungsresultate der drei Anrainergemeinden erst, müsse aber auch kantonale und gar Landesinteressen berücksichtigen. Letztlich gehe es darum, dass der Flughafen Zürich entlastet werden müsse: «Das politisch gewollte Korsett ist so eng, dass es nicht mehr die ganze Business-Aviation verträgt. Viele Privatflieger erhalten in Kloten keine sinnvollen Slots mehr, weil die Linienflüge Vorrang haben. Zürich stünde schlecht da, wenn wir eines Tages sagen müssten: Sorry, es gibt keine Möglichkeiten mehr», so Hegner. (TI)