Bei Eurowings droht Streik

Die Gewerkschaft Verdi hat die Tarifverhandlungen abgebrochen.
Eurowings A330
© Eurowings

Kaum erholt sich Eurowings vom sommerlichen Verspätungschaos und kaum wurde ein Massnahmenplan für mehr Pünktlichkeit verabschiedet, droht der Airline neues Ungemach. Bei der Lufthansa-Billigtochter stehen die ersten Flugbegleiter-Streiks seit Frühjahr vergangenen Jahres vor der Tür. Die Fronten im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi, 1000 Kabinenbeschäftigten und dem Konzern seien so verhärtet, dass Verdi die Verhandlungen abgesagt hat und sich nun für Streiks rüstet. Die berichtet u.a. das deutsche «Handelsblatt».

Eurowings zeigte sich von der Kampfansage überrascht. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Verdi das Angebot nach wochenlangen konstruktiven Gesprächen nun ablehne. Man will Verdi zurück an den Verhandlungstisch bringen, ein weiterer Termin ist für den 5. Dezember angesetzt.

Bei den Verhandlungen geht es u.a. um die Einsatzbedingungen für die Beschäftigten mit verlässlichen Dienstplänen. Eurowings halte sich dabei nicht an den geltenden Tarifvertrag, kritisierte Verdi. Es komme zu Bereitschaftszeiten von bis zu 18 Stunden täglich. Die Arbeitsbedingungen sollten ausserdem verschlechtert werden.

Eurowings verhandelt gleichzeitig mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO über einen neuen Manteltarifvertrag, in dem nicht-entgeltbezogene Konditionen für Arbeitnehmer geregelt werden, heisst es in «Handelsblatt». Verdi lasse den Tarifstreit ohne Not wegen des Wettbewerbs mit anderen Gewerkschaften eskalieren, kritisierte die Fluggesellschaft. Verdi baue zum Wahlkampfzweck eine künstliche Drohkulisse auf. (TI)