Der Schienenverkehr wird nach Corona einen Boom erleben

Bei internationalen Reisen wird das Flugzeug das bevorzugte Fortbewegungsmittel bleiben.
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Der internationale Bahnreiseverkehr bietet eine «umweltfreundliche» Alternative zum Fliegen und könnte sie nach einer Pandemie einen Boom erleben. Touristen werden aufgrund der Flugangst und der sich ständig ändernden Beschränkungen für internationale Reisen wahrscheinlich Reiseziele bevorzugen, die näher am Heimatort liegen. Davon dürfte der Schienenverkehr profitieren – obwohl es sehr unwahrscheinlich sai, dass er den Flugverkehr in Bezug auf internationale Reisen übertreffen wird, sagt das Daten- und Analyseunternehmen Globaldata in einer Mitteilung.

Laut Johanna Bonhill-Smith, Reise- und Tourismus-Analystin bei GlobalData, spielt auch die zunehmende Flugscham eine grosse Rolle bei der Wahl des Fortbewegungsmittels auf Reisen. «Im weltweiten Inlandstourismus hat der Bahnreiseverkehr seit langem den Flugreiseverkehr übertroffen. Im Jahr 2019 wurden national 2,1 Milliarden Reisen mit der Bahn unternommen, verglichen mit etwas mehr als 1 Milliarde mit dem Flugzeug. Der internationale Reiseverkehr hingegen sieht ganz anders aus, denn 2019 wurden nur 41 Millionen internationale Abreisen mit der Bahn unternommen, verglichen mit 735 Millionen Flugreisen», erklärt die Analystin weiter.

Flugreisen können einfach, effizient und für Reisende im Allgemeinen kostengünstiger sein als Bahnreisen. Allerdings gab es im Laufe der Jahre bemerkenswerte Erfolge der Bahn auf Kurzstrecken. Der Eisenbahntunnel zwischen Frankreich und Grossbritannien hat beispielsweise die Nachfrage nach Flugreisen zwischen London und Paris mehr als halbiert. Die Bahn bietet letztlich einen effizienten «Mittelweg» zwischen dem Fliegen und dem langsamen Reisen auf dem Seeweg.

Und solange kein globaler Impfstoff gegen Coroa verfügbar sei, würden viele Reisende wahrscheinlich näher an ihrem Heimatort die Ferien verbringen, anstatt zu riskieren, sich an internationale Ziele zu wagen und sich lokalen Beschränkungen oder einer ausgedehnten Quarantäne auszusetzen, erklärt Johanna Bonhill-Smith. (TI)