Eines ist klar: Auf die ruhige Art funktioniert bei Niki Lauda praktisch nichts. Wenn der österreichische Formel-1-Manager und Laudamotion-Chef etwas anreisst, ist es meistens mit Dramatik verbunden.
So auch in den letzten Tagen, als sich die Ereignisse überschlugen. Dass er die verbleibenden 25% an seiner Laudamotion eher früher als später ebenfalls an Ryanair verkaufen möchte, hatte sich bereits abgezeichnet. Nach einer Sommergrippe verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, worauf er sich am letzten Donnerstag einer Lungentransplantation unterziehen musste. Wie «OE24» in Erfahrung gebracht haben will, habe Lauda bis kurz vor der Operation noch mit Ryanair über den Restverkauf verhandelt. Ryanair-Chef Michael O’Leary habe Lauda sogar noch im Spital besuchen wollen, um den Deal in trockene Tücher zu bringen, sei aber nicht ans Krankenbett gelassen worden. Deshalb habe man die Verhandlungen telefonisch weitergeführt.
Tatsache ist, dass der Verkauf aber nicht mehr vor der Operation über die Bühne ging. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge geht es Niki Lauda bereits wieder besser, so dass die Verhandlungen nächstens weitergeführt werden können. Ryanair besitzt bereits 75% an Laudamotion, nun soll das letzte Viertel noch den Besitzer wechseln.
Aufgrund der lebensgefährlichen Operation sind die Verhandlungen auch an einer anderen Stelle unterbrochen worden. Denn noch immer kämpft die Gewerkschaft um einen Tarifvertrag. Aus Rücksicht auf Laudas Gesundheitszustand verzichteten die beiden Parteien übers Wochenende auf weitere Stellungnahmen. Gestern Montag hingegen hiess es von beiden Seiten, dass die Verhandlungen gut laufen würden und die Stimmung positiv sei. Bereits beim nächsten Verhandlungstermin von Ende August könnte es demnach zu einer Einigung kommen. Streiks scheinen damit vorerst vom Tisch zu sein. (SJ)