Drohen Flugstreichungen zwischen Europa und dem Südlichen Afrika?

Aufgrund der ansteckenderen Coronavirus-Variante «Omicron» werden Einreisen aus dem betroffenen Gebiet erschwert.
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Aufgrund der Entdeckung einer neuen Corona-Virus-Variante entscheiden sich aktuell einige Länder dafür, Einreisen aus dem Südlichen Afrika nicht mehr zu erlauben. Vorreiter sind Israel und Grossbritannien, die die Länder Südafrika, Simbabwe, Namibia, Botswana, Lesotho und Eswatini neu auf die Rote Liste gesetzt haben.

Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 – oder auch Omicron-Variante – wegen ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen twitterte am Morgen des 26. November, die Kommission werde einen Notfall-Flugstopp vorschlagen. Damit soll der Flugverkehr zwischen dem südlichen Afrika und der EU eingeschränkt oder gar komplett ausgesetzt werden.

Von der Schweiz aus fliegen die Edelweiss und Swiss nach Südafrika – Edelweiss fliegt aktuell zwei Mal wöchentlich nach Kapstadt und Swiss täglich nach Johannesburg. Laut «Blick» haben beide Airlines noch keinen Flugstopp beschlossen.

Auch die deutsche Lufthansa hält die Flugverbindungen in das Virusvariantengebiet Südafrika vorerst aufrecht. «Wir setzen die Vorgaben um und werden weiter fliegen, auch um Menschen nach Hause zu bringen und Fracht zu transportieren», sagte ein Lufthansasprecher. Zuvor hatte der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mitgeteilt, Deutschland werde Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung trete in der Nacht zum 27. November in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.

Italien und Österreich haben sich bereits jetzt für harte Massnahmen entschieden: Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat wegen der Omicron-Variante die Einreise aus mehreren südafrikanischen Ländern eingeschränkt. Wer in den vergangenen 14 Tagen in Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini gewesen sei, könne nicht nach Italien einreisen, teilte sein Ministerium mit.

Österreich hat die Länder Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini als Virusvariantengebiete eingestuft. Einreisen aus diesen Ländern sind also grundsätzlich untersagt. Österreichische Staatsbürger sind zwar zur Einreise berechtigt, müssen aber zehn Tage in Quarantäne und einen PCR-Test durchführen lassen. Für Flüge aus den sieben afrikanischen Ländern gilt ein Landeverbot. (TI)