Dunkelrotes 2015: Deutsche Bahn macht 1,3 Milliarden Euro Verlust

Schlechte Geschäfte im Güterverkehr und Sonderausgaben für den Umbau des Konzerns werden als Gründe für das erste Negativergebnis seit mehr als zehn Jahren angegeben.
Züge, Deutsche Bahn
@Deutsche Bahn

Zum ersten Mal seit zwölf Jahren musste die Deutsche Bahn (DB) ein negatives Jahresergebnis präsentieren. Dieses lag im Geschäftsjahr 2015 im tiefroten Bereich bei EUR -1,3 Mia. Schuld seien u.a. Sonderabschreibungen im Schienengüterverkehr und Sonderbelastungen durch den Konzernumbau in Höhe von zusammen rund EUR 1,67 Mia., liess Konzernchef Rüdiger Grube bei der Präsentation der Zahlen in Berlin wissen. Die Brutto-Investitionen hätten sich v.a. wegen zunehmender Investitionen in die Infrastruktur um 2,4% auf EUR 9,3 Mia. erhöht. Die Netto-Finanzschulden stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,9% auf EUR 17,5 Mia.

Grube: «Wir haben nicht das erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Das operative Ergebnis (EBIT) liegt mit EUR 1,76 Mia. deutlich unter dem Vorjahreswert, nicht zuletzt beeinträchtigt durch die Streiks. Wir müssen nachhaltig besser werden. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr den Konzernumbau eingeleitet und das Programm <Zukunft Bahn> gestartet, um bei der Qualität für unsere Kunden spürbar besser und damit auch wieder wirtschaftlich erfolgreicher zu werden.»

Gestiegener Umsatz und mehr Bewegung im Fernverkehr
Der Umsatz der DB erhöhte sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,9% auf EUR 40,5 Mia. Im Jahresverlauf beförderte die Deutsche Bahn 132 Mio. Fahrgäste auf der Schiene im Fernverkehr, 2,9 Mio. mehr als im Vorjahr (+2,2%).