Durch die Anpassung des zeitlichen Mindestabstands zwischen Landungen der Flüge am Male International Airport, fällt eine Vielzahl an Slots weg. Von dieser Kapazitätsreduktion stark betroffen ist auch die Edelweiss, wie TRAVEL INSIDE am 15. November berichtete.
Wer bei Edelweiss einen Flug auf die Malediven bucht, landet mit dem Freitagflug neu zuerst in Colombo. Das ist aber nicht die einzige Destination, die in dieser Wintersaison beim Hin- oder Rückflug unter anderem mit einem Stop-Over angeflogen wird. 19 weitere Destinationen sind betroffen – dazu gehören auch Flüge nach Ägypten oder auf die Kanaren. Laut «blick.ch» wird der Zwischenstopp den Kunden bei der Buchung aber nicht kommuniziert.
«Aus technischen Gründen können die Flüge in den Systemen derzeit leider noch nicht korrekt angezeigt werden, jedoch sind die Flugzeiten – Abflug respektive Ankunft – korrekt publiziert», sagt Andreas Meier, Head of Corporate Communications, Edelweiss gegenüber «blick.ch».
Keine Preisunterschiede
Ein Zwischenstopp würde je nach Route zwischen 50 bis 90 Minuten dauern, meint Meier weiter. Sollte diese längere Flugzeit dann nicht auch einen tieferen Preis zur Folge haben? «Preislich gibt es kein Unterschied», sagte Meier auf Anfrage von TRAVEL INSIDE.
Nun stellt sich die Frage, ob das bei den Airlines normal ist, dass Via-Flüge zum gleichen Preis wie Nonstop-Flüge angeboten werden. «Von anderen Airlines wäre mir in der Praxis ehrlich gesagt nichts in der Art bekannt», sagt Jonas Sulzberger, Geschäftsführer Reisebüro Sulzberger, zu TRAVEL INSIDE.
«Flugpreise und wie sie entstehen sind eine Thematik für sich und komplex. Klar: In der Regel – was immer auch Ausnahmen mit sich zieht bekanntlich – werden für Direktflüge immer etwas höhere Preise verlangt», sagt Nick Gerber, Head of Products & Manager Flights von Globetrotter Travel Service AG.
«Durch die Situation mit Corona sind bei der Erstellung der Flugpläne neue Schwierigkeiten dazu gekommen – gerade Edelweiss hat sehr viele davon, die Gründe, wie sie die Flugpläne erstellen und deren Änderungen sind uns im Detail nicht bekannt. Diese Änderungen sind für uns sehr ärgerlich und bescheren uns einen zusätzlichen und nicht bezahlten Aufwand», führt Gerber fort.
«Diese Zwischenstopps sind auf keinen Fall gängige Praxis», sagt Philippe Strässle, Geschäftsführer von Airhelp Schweiz gegenüber «blick.ch». Solche Extrastopps würden bei den Airlines im Vergleich zu einem Direktflug «massiv höhere Kosten» verursachen. Trotzdem bleibe es im engeren Sinne ein Direktflug, weil der Passagier das Flugzeug unterwegs nicht verlassen müsse, um auf einen anderen Flieger umzusteigen. «Es ist nun halt eben ein Direktflug mit einem Zwischenstopp», sagt Strässle.
(Yannick Suter)
