Ein Kanadier soll’s nun bei Air France-KLM richten

Benjamin Smith wird neuer CEO der französisch-niederländischen Airline.
Benjamin Smith, CEO d'Air France-KLM.

Nach dreimonatiger Suche hat Air France-KLM seinen neuen CEO gefunden. Der Kanadier Benjamin Smith wird neuer Chef der französisch-niederländische Airline. Der 46-Jährige kommt von Air Canada, wo er seit fast zwei Jahrzehnten tätig war und zuletzt als Chief Operation Officer (COO) das Tagesgeschäft führte. Smith tritt die Nachfolge des im Mai zurückgetretenen Jean-Marc Janaillac an und soll die Geschäfte des von Streiks gebeutelten Airlinekonzerns spätestens ab Ende September führen. «Ich bin mir bewusst, dass der Konzern derzeit vor Herausforderungen bei der Wettbewerbsfähigkeit steht», sagte Smith laut Mitteilung. Er sei aber auch überzeugt, dass Air France-KLM in den kommenden Jahren einer der weltweit wichtigsten Branchenakteure werden könne.

Die erste grosse Herausforderung bei Air France-KLM dürfte es für ihn werden, eine Lösung für den festgefahrenen Gehaltsstreit zwischen dem Management und den Arbeitgebervertretern zu finden. Der monatelange Konflikt über die künftige Bezahlung bei der französischen Sparte Air France hatte das Unternehmen in schwere Turbulenzen gebracht. Insgesamt gab es 15 Streiktage, die den Konzern im ersten Halbjahr EUR 335 Mio. Euro kosteten. Auch die Piloten der KLM haben nun letzte Woche mit einem Streik gedroht.

Mit Benjamin Smith steht erstmals kein Franzose an der Spitze von Air France, was von den französischen Gewerkschaften nicht goutiert wird. Ausserdem erhält er ein Grundgehalt von EUR 2,3 Mio., bei seinem Vorgänger waren es ca. EUR 0,7 Mio., was den Gewerkschaften ebenfalls sauer aufstösst und Smith den Start nicht gerade erleichtern wird. (TI)