Es wird wieder eng über Europa

Die Deutsche Flugsicherung erwartet eine Verspätungswelle.
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Es ist noch nicht einmal Ostern und am europäischen Himmel wird es bereits eng. Neben dem Ukraine-Krieg gibt es weitere Gründe, warum die Flugsicherungen weniger Jets leiten können als gedacht. Reisende müssen sich erneut auf Verspätungen einstellen, was allem für Business Traveller mühsam und teuer werden kann.

Bereits vor Beginn der ersten grossen Reisewelle des Jahres warnt die Deutsche Flugsicherung (DFS) vor möglichen Flugverspätungen. Ursache seien Engpässe in den Lufträumen der Nachbarländer Frankreich und Polen. Polen hat zivile Überflüge wegen des Ukraine-Krieges bereits von der russischen Grenze weg in Richtung Deutschland verlagert.

In der Zentrale Reims installiere die französische Flugsicherung DSNA im April ein neues Kontrollsystem und arbeite wie in solchen Fällen üblich zunächst mit reduzierten Verkehrsmengen, berichtete die DFS. Schon seit Monaten laufen die Planungen, wie ein Grossteil des Verkehrs in den deutschen Luftraum verlagert werden kann.

Die Einschränkungen sollen nach Informationen der deutschen Nachrichtenagentur DPA im April 30% weniger Flüge über Ost-Frankreich bedeuten und erst Ende Juli wieder die alte Kapazität erreichen. In dem Gebiet verlaufen viele Routen zu Mittelmeerzielen.

Zusätzlich droht bei der zivilen Flugsicherung Pansa in Polen ein unerwarteter Personalengpass, wie die europäischen Fluglotsen-Gewerkschaften berichteten. Neben den bereits vorhandenen Luftraumeinschränkungen wegen des Ukraine-Krieges drohe bereits zum Monatsende das Ausscheiden von knapp 50 Lotsen. Sie wollen um bis zu 70% abgesenkte Tarifgehälter nicht akzeptieren. Insgesamt wollten 180 der 204 Lotsen an Tower und Center Warschau das neue Tarifwerk ablehnen.

Ein Personalengpass in Warschau könnte direkte Auswirkungen auch auf den deutschen Luftraum haben, wenn über ganz Polen keine zivilen Überflüge mehr möglich wären, sondern nur noch Direktverkehre von und nach Warschau. Insbesondere Flüge aus Skandinavien würden dann nach Deutschland umgeleitet. Die Lage ist Gegenstand europäischer Abstimmungsgespräche.

Europaweit wird für den am letzten Sonntag im März beginnenden Sommerflugplan mit einem starken Anstieg des Luftverkehrs gerechnet. Nach dem gewaltigen Verkehrseinbruch wegen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 erwartet die Luftverkehrsbranche für den Sommerflugplan von April an deutliche Verkehrszuwächse im gesamten europäischen Luftraum.

Die DFS sieht sich trotz coronabedingter Ausbildungsprobleme personell gut vorbereitet. So haben die Lotsen in den vergangenen beiden Jahren weniger gearbeitet als vereinbart und müssen diese Zeiten nun nacharbeiten. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) sieht hingegen Personalprobleme im Center Bremen.

(Business Traveltip)

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