Finnair: «Wir planen unsere Frequenzen aufzustocken»

Jan Pellinen, General Manager Germany, Switzerland, Austria & Slovenia von Finnair, wirft im Interview mit TRAVEL INSIDE einen Blick in die Zukunft.
Jan Pellinen © Finnair

Jan Pellinen ist seit 1994 in unterschiedlichen Positionen bei Finnair; seit 2016 ist er als General Manager DACH & Slowenien tätig. Er besitzt umfassende Branchen- und Luftfahrterfahrung – so war Jan Pellinen von 1992 bis 1994 als Debuty Marketing Manager bei der schwedischen Fluggesellschaft SAS engagiert.

Im Interview mit TRAVEL INSIDE berichtete er über den neuen Flugplan für die Airline und was er sich vom Umbau des Flughafens Helsinki-Vantaa erhofft.


Jan Pellinen, wie entwickelt sich der Flugverkehr zwischen der Schweiz und Finnland?

Wir freuen uns sehr, dass die Nachfrage aus der Schweiz nach Flügen nach Finnland wieder steigt – besonders in den letzten Wochen verzeichnen wir einen regen Anstieg der Reisenachfrage. Den in der Schweiz generierten Umsatz konnten wir von September auf Oktober um 155 % steigern. Allerdings muss an dieser Stelle betont werden, dass wir noch weit von dem Vor-Corona-Niveau vom Oktober 2019 entfernt sind.

Doch wir beobachten, dass sich im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, der Flugverkehr zwischen der Schweiz und Finnland besser entwickelt. Dies hat sicherlich mehrere Gründe: Es gibt viele Schweizerinnen und Schweizer, die einen persönlichen Bezug zu Finnland haben – sei es aufgrund familiärer Verbindungen, als Sommer-Domizil und/oder durch die Liebe zur Natur. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt und wir zukünftig wieder viele Schweizerinnen und Schweizer an Bord von Finnair und in Finnland begrüssen können.

Wie bedeutend ist der Schweizer Markt für Finnair?

Der Schweizer Markt ist für Finnair wichtig. Aktuell fliegt Finnair zweimal täglich nach Zürich und drei Mal pro Woche nach Genf. Seit dem ersten Dezember 2021 wurden die Flüge nach Genf auf sieben pro Woche aufgestockt. Finnair bedient Zürich mit Flugzeugen wie dem Empraer E190, A319, A320 und A321 – je nach Auslastung und Nachfrage. Auf der Genf-Verbindung wird der Empraer E190 eingesetzt.

Gibt es weitere Neuigkeiten für Finnair-Kundinnen und -Kunden in der Schweiz?

Wir blicken aktuell schon auf den Sommerflugplan und rechnen mit einer schrittweisen Öffnung Asiens. Wir planen unsere Frequenzen aufzustocken, und im Sommer 2022 insgesamt bis zu 40-mal wöchentlich zwischen Finnland und Japan zu fliegen. Neben unseren etablierten Japan-Verbindungen nach Tokio, Osaka, Nagoya und Fukuoka, nehmen wir die Ferien-Destination Sapporo in den Flugplan auf. Zusätzlich ergänzen wir unser Angebot für Tokio-Reisenden mit einer weiteren Verbindung zum Flughafen Haneda für weitere Flexibilität.

Mit Verbindungen nach Shanghai, Hongkong, Seoul, Singapur und Bangkok fliegen wir wieder in die wichtigsten asiatischen Metropolen und starten mit der Busan-Verbindung eine weitere Strecke. Die Streckenerweiterung zeigt unser kontinuierliches Engagement, unseren Passagieren die besten Verbindungen zwischen Europa und Asien über das Drehkreuz Helsinki zu bieten.

Aber auch Richtung Nordamerika gibt es Neuigkeiten. Wir freuen uns, durch die Aufnahme von Dallas als neues Flugziel, auch unser Netzwerk in die USA zu stärken. Wir bedienen bereits Chicago, Los Angeles und New York. Unsere Passagiere werden durch das umfangreiche Netz unseres Allianzpartners American Airlines in den Genuss grossartiger Verbindungen zu anderen Städten in Nordamerika kommen.

Wann sind die Umbauarbeiten im und um den wichtigsten finnischen Flughafen Helsinki-Vantaa endlich beendet und wie wird er sich dann präsentieren?

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, wächst auch der Flughafen Helsinki. Um die steigenden Passagierzahlen zu bewältigen, baut die Betreiberin Finavia den Flughafen seit 2016 aus. Bereits im Dezember 2021 werden die neuen Ankunfts- und Abflughallen eröffnet, im Mai 2022 dann ein neuer Sicherheits- und Check-in-Bereich.

Die Terminalbereiche sollen um 45 % wachsen und die Kapazität für die Gepäckabfertigung um 50 %. Geplant ist der Flughafen dann für die Abfertigung von jährlich über 27 Millionen Passagieren. 2019 wurden 21,8 Mio. Passagiere in Helsinki-Vantaa gezählt – davon waren 70 % Finnair-Kunden, 2020 fünf Millionen Passagiere (Corona-bedingt). 2021 sinken die Zahl der Fluggäste vermutlich um 58,6 % auf 1,3 Millionen.

Der Ausbau des Flughafens gewährleistet bei dem Anstieg des Verkehrsaufkommens reibungslose und schnelle Transfers in Helsinki. Es gibt bislang zwei Terminals in Helsinki. Flüge starten und landen seitdem unabhängig vom Flugziel an beiden Terminals.

Finnair punktet seit jeher dank des geografisch günstig gelegenen Drehkreuzes Helsinki und der Nordeuropa-Route mit schneller Verbindung von der Schweiz nach Asien und Nordamerika. Gleichzeitig gewinnt Finnland als beliebte Destination. Gerade in Helsinki steigen viele Gäste um, um Inlandsdestinationen bequem zu erreichen. Um kurze Flugzeiten mit einem angenehmen Reiseerlebnis anbieten zu können, ist ein reibungsloser Transfer an unserem Hub in Helsinki entscheidend.

Wie sieht es mit Direktflügen von Europa zum finnischen «Joulupukki» (Weihnachtsmann) nach Lappland aus? Easyjet bietet ja im Dezember und im Januar 2022 Direktflüge von Mailand-Malpensa nach Rovaniemi an.

Atemberaubende Landschaften, ausgezeichnete Skigebiete und die spektakulären Nordlichter machen das finnische Lappland zu einem sehr beliebten Reiseziel im Winter. Finnair bietet in diesem Winter keine Direktflüge aus Europa nach Lappland an, sondern eine Bandbreite an komfortablen Flugoptionen via Helsinki.

Finnair bringt Lappland-Reisende nicht nur nach Rovaniemi, sondern auch nach Kittilä, Ivalo, Kuusamo und Oulu. So ermöglichen wir seinen Gästen grösstmögliche Flexibilität, um die unterschiedlichen Seiten Lapplands kennenzulernen. Wer den Weihnachtsmann noch in diesem Jahr besuchen möchte, kann das mit Finnair und einem kurzen Zwischenstopp in Helsinki also sehr gerne tun.

(Interview: Urs Oskar Keller)