Flughafen Zürich will mehr morgendliche Abflüge

Geplant sind vier zusätzliche Start-Slots. Die Swiss zeigt sich nicht erfreut darüber.
zVg

Zwischen dem Flughafen Zürich und ihrem Hauptkunden Swiss (und damit der Lufthansa Group) herrscht dicke Luft. Grund dafür ist der Plan des Flughafens, die Startkapazitäten zwischen 6 und 7 Uhr morgens zu erhöhen und zwar um vier Slots. Dies meldet die «NZZ am Sonntag». Es gehe darum, der steigenden Nachfrage zu begegnen und ausserhalb der Spitzenzeiten zusätzliche Kapazitäten anzubieten.

Laut dem Bericht hat die Swiss jedoch keinerlei Interesse am Ausbau. Sie befürchtet, dass es dadurch zu noch mehr Verspätungen kommen werde, der Flugverkehr in ganz Europa laufe zu Spitzenzeiten bereits jetzt am Limit. Um Verspätungen zu minimieren, die bei den dichten Flugplänen über den Tag hinweg nicht mehr abgebaut werden können, hatte Swiss 2016 ihren eigenen Flugplan in den frühen Morgenstunden etwas entschlackt. Oft habe Swiss Schwierigkeiten, vor der Nachtsperre ihre letzten Flugzeuge noch nach Hause zu bringen, dies aufgrund verspäteter Abflüge am Morgen.

Die Swiss dürfte diesen morgendlichen Ausbau der Startslots in Form von mehr Konkurrenz oder mehr Verspätungen zu spüren bekommen, heisst es weiter. Und es wirke wie ein Zeichen des Aufbegehrens des Flughafens gegenüber der Monopolstellung der Lufthansa Group, die sich einen grossen Teil der An- und Abflugrechte der insolventen Air Berlin habe einverleiben können. (UH)