Flybair bleibt ganzes Jahr am Boden

Am 4. März hat das Berner Start-Up-Unternehmen das Jahresergebnis für das erweiterte Geschäftsjahr 2019/20 präsentiert.
© Bern Airport

Aufgrund des unsicheren Marktumfeldes und der fehlenden Planungssicherheit infolge der Pandemie haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von Flybair gemeinsam entschieden, einen «Freeze-Prozess» einzuleiten und alle aktuell geplanten Flugverbindungen während der diesjährigen Sommersaison zu annullieren.

Das Ziel des Verwaltungsrates sei es, Flybair im 2022 in einen geregelten Flugbetrieb zu überführen. Die bereits getätigten Buchungen für 2021 würden in den kommenden Tagen rückerstattet, teilt das Unternehmen mit.

Andrea Wucher
(Foto: LinkedIn)

Flybair gehe für das Jahr 2021 in einen Ganzjahresschlaf. «Dies ist ein Gebot der Vernunft, wir wollen damit, die uns im Crowdfunding zur Verfügung gestellten Mittel schonen, um im 2022 bereit zu sein, erneut abzuheben. Sollten wir – gemeinsam mit den Reiseveranstaltern – Anzeichen für eine Markterholung sehen, können wir schnell reagieren», sagt Andrea Wucher, die designierte Verwaltungsratspräsidentin von Flybair. Sie betont, dass laufend neue Ideen geprüft werden: «Als dynamisches Unternehmen verstehen wir uns auch als Unterstützer für Fluglösungen ab Bern». 

760’000 Franken Verlust

Am 4. März 2021 hat die Flybair AG ihr Jahresergebnis für das erweiterte Geschäftsjahr 2019/20 präsentiert. Die erste Sommersaison des Flugunternehmens wurde von der Covid-19-Pandemie fremdbestimmt. «Anfangs Jahr rechneten wir noch mit gegen 150 Rotationen für Mai bis Oktober 2020 und der damalige Stand der Frühbuchungen war sehr verheissungsvoll. Dann entwickelte sich ein Pandemie-Drama, das den internationalen Reisemarkt auf ein Minimum einbrechen liess», sagt Urs Sieber, abtretender Verwaltungsratspräsident der Flybair AG. 
 
Das junge Unternehmen konnte 32 Rotationen ab Bern und Sion durchführen und die griechischen Destinationen Heraklion, Kos und Rhodos mit der Schweizer Bundesstadt verbinden. Die Flugstrecken von Bern und Sion nach Palma de Mallorca mussten infolge der Quarantäneliste vom Bundesamt für Gesundheit Ende August 2020 eingestellt werden. Aufgrund der daraus resultierenden Annullations- sowie den einmaligen Gründungskosten hat Flybair einen Verlust von knapp CHF 760’000 erlitten, was dank der Eigenmittel verkraftbar sei. 

Änderungen im Verwaltungsrat 

Urs Sieber übernahm im November 2019 das Verwaltungsratspräsidium von Flybair. Während seiner Mandatszeit begleitete er wichtige Verhandlungen und Geschäfte. Für das Flybair-Team war er stets ein ausgezeichneter Sparringpartner und Inputgeber, wofür es sich bei ihm herzlich bedankt. An der ordentlichen Generalversammlung vom 25. März 2021 tritt Urs Sieber aus gesundheitlichen Gründen zurück. 
 
Als Nachfolgerin des Verwaltungsratspräsidenten beantragt der Verwaltungsrat die Wahl von Andrea Wucher in den Verwaltungsrat. Andrea Wucher verfügt über eine breite Erfahrung in der Luftfahrt und hat langjährige Erfahrung in der Führung von KMU. Sie sei zudem im Verwaltungsrat der Hauptaktionärin von flyBAIR, der Flughafen Bern AG, und der touristischen Promotionsagentur Made in Bern AG, sowie in der Hauptstadtregion und international bestens vernetzt. (TI)