Gategroup/HNA: Schummelei-Vorwürfe und Rückkehr an die Börse

Hat sich der chinesische Grossinvestor mit seinen Zukäufen verzockt?

Der chinesische Mischkonzern und Grossinvestor HNA hat Probleme mit seiner Tochterfirma Gategroup, dem vormals schweizerischen Airline-Caterer. Letztes Jahr hat HNA die Gategroup bekanntlich für USD 1,5 Mia. gekauft. Übers Wochenende wurden nun Schummelei-Vorwürfe laut; die Schweizer Übernahmekommission hat festgestellt, dass die Angaben zu den Besitzverhältnissen von HNA «unwahr bzw. unvollständig» gewesen seien. Im Gegensatz zu den damaligen Angaben hätten zu diesem Zeitpunkt die Mitgründer die Firma wieder kontrolliert. Die Übernahmekommission verpflichtete HNA nun zur Zahlung einer Gebühr von CHF 50’000. Der Fall könnte aber noch weitere Kreise ziehen: Wie die «NZZ» heute schreibt, könnten die HNA-Gründer ins Visier der Finanzmarktaufsicht Finma geraten, welche die chinesische Firma dann mit einer Busse von bis zu CHF 10 Mio. belegen könnte.

Mehr oder weniger gleichzeitig hat HNA Pläne bekanntgegeben, Gategroup zurück an die Schweizer Börse zu bringen – dies, nachdem das Unternehmen erst im letzten April dekotiert wurde. Wie «Finanz & Wirtschaft» schreibt, würden sich die Zukäufe von HNA, die das Unternehmen in den letzten Jahren über USD 50 Mia. gekostet haben, nicht auszahlen. Im ersten Semester habe die Gewinnmarge von HNA gerade einmal 0,3% betragen – nämlich CHF 120 Mio. bei einem Umsatz von CHF 40 Mia. (TI)