Laut einem Bericht der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) und der Europäischen Tourismusorganisation (ETO) haben die Reiseaktivitäten von Personen aus Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate (Golfkooperationsrat) in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Ausgaben von Reisenden aus dieser Region hätten 2017 bei über USD 60 Mia. gelegen.
Der neue Bericht namens «The Gulf Cooperation Council (GCC) Outbound Travel Market» kommt zum Ergebnis, dass Besucher aus diesen Staaten im Jahr 2017 durchschnittlich sechseinhalbmal so viel Geld ausgegeben haben, als der weltweite Durchschnittstourist. Von 2010 bis 2017 seien diese Ausgaben von USD 40 Mia. auf USD 60 Mia. angestiegen, heisst es weiter.
«Die Staaten des Golfkooperationsrates stellen einen schnell wachsenden Markt dar und haben das Potential, einen bedeutenden Beitrag zum europäischen Tourismus beizusteuern», sagte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili anlässlich der Berichtsveröffentlichung. Die Staaten des Golfkooperationsrats seien ein rasch wachsender Quellmarkt für europäische Destinationen, weshalb sich letztere auf das Potential von jüngeren, wertorientierten, gut informierten und technologieaffinen Reisenden aus den Staaten des Golfkooperationsrates ausrichten sollten, empfahl ETC-Präsident Peter de Wilde.
Golf-Airlines befeuern das Wachstum
Dem Bericht zufolge sei der Tourismus aus diesen Ländern in europäische Destinationen vor allem durch das beispiellose Wachstum des Flugverkehrs im letzten Jahrzehnt befeuert worden. Die Fluggesellschaften aus der Golfregion seien zu Schwergewichten im Langstrecken-Flugverkehr geworden.
Der Bericht hält weiter fest, dass die Reisenden hauptsächlich jung und familienorientiert seien und über grosse finanzielle Ressourcen verfügten. Sie seien nicht nur an einer hochstehenden Unterbringung und Verpflegung interessiert, sondern auch an Einzelhandelsdienstleistungen und würden die Bandbreite der europäischen Attraktionen und Landschaften schätzen. Zudem schätzten die Besucher aus den Golfstaaten das Luxus- und Designermode-Shopping in Europa. Als Hindernisse für eine Reise nach Europa nennt der Bericht Sicherheitsbedenken, Sprachbarrieren und hohe Kosten. (TI)