Air Berlin: Grünes Licht für Easyjet, gelbes für den Niki-Deal

Der Low Cost Carrier darf Teile der Air Berlin übernehmen. Beim Niki-Verkauf hofft Lufthansa noch auf die EU-Kommission.

Die EU-Wettbewerbshüter haben Easyjet grünes Licht für die Übernahme von Teilen der Air Berlin gegeben. Der Zusammenschluss werde ohne Auflagen genehmigt, liess die EU-Kommission am Dienstag wissen. Easyjet will insgesamt 25 Maschinen samt Slots der insolventen Air Berlin übernehmen. Es wird nun erwartet, dass der Easyjet-Deal die Befürchtungen um die Vormachtstellung der Lufthansa Group durch die Teilübernahme der Air Berlin etwas abmildert.

Niki-Deal kurz vor der Genehmigung?
Die Prüfung des Niki-Verkaufs durch die Europäische Kommission ist unterdessen offenbar in die entscheidende Phase getreten. Man habe wie gefordert noch einmal Kontakt zu weiteren möglichen Bietern aufgenommen, teilt der Generalbevollmächtigte der Air Berlin, Frank Kebekus, mit. Das Ergebnis sei eindeutig: Die britische IAG habe kein Kaufinteresse mehr und auch erneute Gespräche mit dem Bieterkonsortium um Thomas Cook hätten nicht ansatzweise zu einem tragfähigen Alternativangebot geführt. Einziger valider Kaufinteressent für Niki sei die Lufthansa.

Weiterer Kapazitätsverlust droht bei Niki-Insolvenz
Nur wenn man bis 21. Dezember von der Europäischen Kommission grünes Licht bekomme, könne man den Verkauf erfolgreich abschliessen, teilt Kebekus mit und betont: «Wenn dieser Zeitplan ins Rutschen kommt, muss Niki umgehend Insolvenz anmelden. Dies würde bedeuten, dass kurz vor Weihnachten 1000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren. Mit einem Zusammenbruch der Niki verschwände von heute auf morgen weitere Kapazität aus dem Markt. Es würde weniger Wettbewerb geben statt mehr.» Angesichts dieser Sachlage hoffen man auf eine zügige und klare Entscheidung der Europäischen Kommission. (SG)