Die Verärgerung in der Reisebranche war gross, nachdem auf dem Agent Newsletter «Experts» der Lufthansa Group vor zwei Wochen eine Meldung zur IATA Resolution 890 erschienen war (TRAVEL INSIDE online vom 7. September und TI vom 14. September). Dabei geht es vereinfacht gesagt darum, auf welchen Kanälen (GDS, www.swiss.com usw.) Reisebüros oder deren Mitarbeitende die eigene Kreditkarte nutzen können, um bei Airlines Dienstleistungen für Kunden zu buchen bzw. zu bezahlen. Bei Zuwiderhandlung sei ab 1. Oktober 2017 mit ADMs oder gar Lizenzentzug zu rechnen. Die Reisebranche reagierte mit Kopfschütteln. Auch der Schweizer Reise-Verband (SRV) nahm das Thema auf und bat um einen Gesprächstermin bei der Lufthansa Group bzw. der Swiss.
Aus der Branche ist zu hören, dass sich einige Agenten bei der Swiss und auch beim SRV gemeldet haben. Inzwischen hat die Swiss reagiert und eine Erklärung abgegeben, die am Dienstag, 19. September, auf TRAVEL INSIDE online veröffentlicht wurde. Gestern nun hat Swiss mit der Publikation dieser ausführlichen Erklärung auf dem Agent Newsletter «Experts» nachgedoppelt. Dies alles soll der Aufklärung dienen. Die erste Meldung auf den Agent News vom 6. September sei wohl missverstanden worden.
Das sieht Walter Kunz, Geschäftsführer des SRV, etwas anders: «Perception is reality. So wie es kommuniziert wurde, konnte es nicht anders verstanden werden. Nach unserer Intervention ist die Swiss bzw. LH Group nochmals über die Bücher. Wir haben der Swiss schon oft angeboten, heikle Themen vor der Kommunikation an die Branche mit uns anzuschauen. Leider wird das nicht genutzt. Man könnte damit oft vermeiden, dass Geschirr zerschlagen wird. Im aktuellen Fall war Aufregung um nichts die Folge.» Jedenfalls scheinen sich die Gemüter etwas beruhigt zu haben. Von «Back to normal» sprechen einige Agenten, denn jetzt sei klar, wie die Meldung bzw. deren Inhalt zu verstehen sei. (UH)
