Doch wieder leise Hoffnung für Belair – und ein prominenter Abgang bei Niki

Totgesagte leben länger: Ein Interessent soll mit den Konkursverwaltern der Air Berlin einen «Letter of Intent» für Belair unterzeichnet haben.

Es gibt noch Hoffnung für die totgesagte Belair. Offenbar zeichnet sich in buchstäblich letzter Sekunde eine Lösung ab: Ein Interessent habe mit den Konkursverwaltern der Air Berlin einen «Letter of Intent» über einen geplanten Kauf/Verkauf der Belair Airlines AG unterzeichnet, wie Belair-CEO und Verwaltungsratspräsident Christof Zuber gegenüber TI bestätigt. Beim Interessenten handelt es sich ein Konglomerat aus der deutschen Beteiligungsfirma SBC und dem Beratungsunternehmen Inavia, in das frühere Swissair- und Crossair-Manager involviert sind. SBC/Inavia waren bereits im Oktober ein Thema gewesen, damals scheiterte der Verkauf aber.

Es handle sich zwar um keinen endgültigen Kaufvertrag, aber es werde festgehalten, dass bis spätestens am Sonntag ein definitiver Vertrag unterzeichnet und die Eigentumsübertragung vollzogen werden solle. «Ziel des Verwaltungsrats ist es, den Insolvenzantrag durch diesen Verkauf abzuwenden», so Zuber. Geht alles glatt, werden die neuen Eigner am kommenden Mittwoch an einer ausserordentlichen Generalversammlung formell übernehmen. «Falls dies wider Erwarten nicht der Fall sein sollte, werden wir beim Bezirksgericht Bülach Insolvenz beantragen», sagt Zuber.

Denn: Von den ursprünglich CHF 2,4 Mio. an offenen Rechnungen würden nun noch CHF 1 Mio. fehlen, die Air Berlin nicht mehr beglichen habe. «Nach dem Konkurs von Niki gab es keinen Grund mehr, Belair zu schützen», erklärt Zuber. Immerhin: Das Gros der ehemaligen Belair-Belegschaft habe mittlerweile ihre Lohn- und Sozialplanforderungen erhalten.

Niki-Chef Lackmann geht
Derweil geht es bei Niki weiterhin drunter und drüber. Geschäftsführer Oliver Lackmann wird das Unternehmen im Februar verlassen, zitieren mehrere österreichische Medien aus einem internen Schreiben. Gerüchten zufolge soll er zu Tuifly wechseln, was allerdings niemand bestätigen mag. Noch unklar ist der Ort des Insolvenzverfahrens – diesbezüglich schwelt nach wie vor ein Rechtsstreit. Trotzdem ist man mit Hochdruck daran, den Neuanfang mit der künftigen Besitzerin IAG bzw. deren Low-Cost-Tochter Vueling zu planen. Aus Wien ist zu hören, dass der Markenname Niki beibehalten werden könnte. (ES/SJ)