Ist die Ära des Billigfliegens vorbei?

Easyjet-Chef Johan Lundgren äussert sich zum Thema.
Johan Lundgren
Johan Lundgren, CEO Easyjet

Die Ferien können in diesem Jahr deutlich teurer ausfallen, als in den vergangenen Jahren. Denn viele Airlines haben ihre Preise angehoben. Das Angebot hinkt der Nachfrage immer noch hinterher. Die Airlines sind noch immer mit angezogener Handbremse unterwegs, da durch Corona der Flugverkehr massiv heruntergefahren wurde. 

Und auch durch die gestiegenen Kerosin-Preise werden die Flugtickets teurer. Zwar haben diese zwischenzeitlich wieder abgenommen, dennoch sind sie derzeit um ein Vielfaches höher, als noch Anfang 2020. 

Etwas anders sieht das Easyjet-CEO Johan Lundgren. Im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärt er, wie er die Zukunft des Billigfliegens sieht. «Ein Flug mit Easyjet kostet heute durchschnittlich EUR 60. Die Hälfte der Tickets ist für weniger als EUR 55 zu haben. Davon entfallen vielleicht EUR 10 auf die hohe Inflation, einschliesslich der gestiegenen Treibstoffpreise», so der Easyjet-Chef.

Für diesen Betrag könne man in vielen europäischen Ländern drei Espressi bestellen oder ins Kino gehen. Das heisst, dieser Aufpreis sei für viele Menschen tragbar. «Unsere Umfragen zeigen, dass derzeit die Reise im Vordergrund steht. Die Menschen haben während Corona viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht und Geld für ein gemütliches Zuhause ausgegeben. Jetzt wollen sie verreisen.»

Wenn die Nachfrage so gross sei, bedeute das für Easyjet, dass Angebot auszuweiten und durch Skaleneffekte attraktive Angebote machen zu können. «Die Ära des preislich attraktiven Fliegens geht also sicher nicht zu Ende», so Lundgren. (TI)