Kein Flugchaos am Flughafen Bern-Belp

Keine Schlangen, kaum Wartezeit und so gemächlich wie in den Jahren zuvor.
Flughafen Bern
Un accès rapide et des formalités réglées en quelques minutes à Berne. © Flughafen Bern-Belp.

Nicht überall in Europa herrscht ein Flugchaos: Am Flughafen Bern-Belp läuft es in geregelten Bahnen. Der Flughafen fordert seine Reisenden wie gewöhnlich auf, 45 Minuten vor Abflug vor Ort zu sein. Andernorts stellen sich die Passagiere bis zu vier Stunden vor Abflug in die Schlange, um rechtzeitig in die Luft zu kommen. Der Flughafen Bern rühmt sich denn auch mit den «kürzesten Check-in-Zeiten der Schweiz».

Das gewinnt bei den Passagieren in Zeiten des Sommer-Flugchaos an Beliebtheit. «Die Flüge sind derzeit extrem gut ausgelastet», sagt Urs Ryf, CEO des Flughafens Bern, im Gespräch mit «Blick». In den kommenden Wochen werden wohl noch mehr Passagiere auf den Regionalflughafen umsteigen. «Wir spüren, dass wir vermehrt Buchungen ab Bern haben», schreibt etwa Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler gemäss «Blick»

Dass der Flughafen in Bern vom Flugchaos verschont bleibt, hat seine Gründe: «Ein Regionalflughafen ist nicht mit einem Grossflughafen zu vergleichen. Die Wege in Bern sind kurz», sagt Flughafen-CEO Urs Ryf. «Vom Parkplatz zum Check-in sind es 200 Meter. Vom Check-in in die Abflughalle 50 Meter.» Kommt hinzu, dass der Flughafen Bern im Vergleich zu Zürich eine kleine Zahl an Flügen abwickelt.

Genügend Personal eingestellt

Der Berner Flughafenchef Ryf will sich denn auch nicht mit Zürich messen, schon gar keine Kritik an den teils chaotischen Zuständen an anderen europäischen Flughäfen äussern. «Bei uns finden die Flüge einer nach dem anderen statt. Wenn alle gleichzeitig ankommen würden, hätten wir auch zu wenig Personal.» 

Genau daran fehlt es der Luftfahrtbranche nach zwei harten Corona-Jahren rund um die Welt. Von Zuständen wie in Bern-Belp können Swissport und Co. nur träumen. «Wir haben seit Anfang Jahr mehr als 20 Mitarbeitende rekrutiert», erzählt Ryf. «Wir hatten kaum Mühe, die Leute zu finden.» 

Denn: Bern-Belp zahlt deutlich besser als etwa Swissport. Statt Hilfsarbeiter laden hier gelernte Fachleute das Gepäck aus den Flugzeugen, organisieren den Check-in. «Wir achten bei der Rekrutierung darauf, dass wir alle Metiers vertreten haben – vom Schreiner bis zum Automechaniker», so Ryf. Die Angestellten können so praktisch überall mit anpacken. «Einen Flug abzuwickeln, dauert zwei bis drei Stunden. Danach arbeiten die Leute zum Beispiel an der Infrastruktur des Flughafens weiter.» (TI)