Heute Dienstag hätte der Luftfahrt-Caterer Gategroup nach exakt einjähriger Absenz an die Schweizer Börse zurückkehren sollen. Hätte – denn das Unternehmen hat gestern Montag seinen Börsengang überraschend abgesagt. Der Grund ist relativ simpel: Offenbar wollte zum angestrebten Preis kaum jemand die Aktie kaufen. Gategroup schreibt in einer Mitteilung von einer «Lücke bei der Bewertung angesichts der aktuellen Marktbedingungen». Die Muttergesellschaft von Gategroup, der chinesische Mischkonzern HNA, hatte die Preisspanne pro Namenaktie im Vorfeld auf CHF 16 bis 21 festgesetzt, was einer Marktkapitalisierung von CHF 2,1 bis 2,6 Mia. entsprochen hätte. Gemäss einer Umfrage von «Finanz und Wirtschaft» bei potentiellen Investoren wurde sogar das untere Ende der Preisspanne, also CHF 16 pro Aktie, als zu teuer erachtet.
Finanzanalysten sehen vor allem die Unsicherheiten beim Mutterkonzern HNA als Grund für den gescheiterten Börsengang. HNA hat zurzeit mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen, wäre aber mit rund 35% der dominierende Aktionär geblieben. Auch durch die Übernahme von Servair und Asiana seien die Risiken gestiegen. (TI)
