Das verspätet am 6. Juni 2021 gestartete Geschäftsjahr war zu Beginn von einer verhaltenen Nachfrage gekennzeichnet. Entsprechend musste im Sommer ein Besucherrückgang von 20% zum Vorjahr verzeichnet werden.
Die hervorragenden Wetterbedingungen während den November-Wochenenden und die guten Schnee- und Pistenverhältnisse verhalfen dann zu erhöhten Besucherzahlen im Winterhalbjahr. Im Winter notierte die BBE AG schlussendlich eine Steigerung der Ersteintritte um 60% im Vergleich zum Vorjahr. Gesamthaft wurden bei beiden Zubringerbahnen knapp 250’000 Ersteintritte (+17% zu Vorjahr) im Geschäftsjahr 20/21 verbucht.
Die erhöhten Besucherzahlen führten zu einem Umsatz von CHF 7.2 Mio. (+2% zu Vorjahr) und einem betrieblichen Ergebnis vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern (EBITDA) von CHF 966’392 (Vorjahr: CHF -7’503). Nach Abschreibungen, Finanzaufwand/-ertrag, Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag und Steuern resultiert ein Jahresverlust von CHF -461.
Operativ herausfordernd
«Dieser unter diesen Bedingungen erfreuliche Jahresabschluss ist in erster Linie unseren flexiblen Mitarbeitenden, den treuen Stammgästen aus der Region und den vielen neuen Besuchern aus der gesamten Schweiz zu verdanken», erläutert Verwaltungsratspräsident Res Schmid. Die Hauptgründe für das positive Ergebnis sind gemäss Schmid die Kostenoptimierungen auf allen Ebenen, das flexible Personal-Management und die Tatsache, dass überhaupt ein Skibetrieb bei hervorragenden Schneebedingungen möglich war. Schmid hebt zudem hervor, dass mit einem normalen Gastro-Betrieb ein Rekordergebnis hätte erzielt werden können.
«Nach dem schlechten Ergebnis im Geschäftsjahr 19/20, erhoffen wir uns mit dem diesjährigen guten Ergebnis eine Kehrtwende eingeleitet zu haben und arbeiten mit gezielten Massnahmen an einer nachhaltig positiven Entwicklung der Bergbahnen Beckenried-Emmettten AG», ergänzt Schmid.
Geschäftsführer Roger Joss pflichtet diesen Aussagen bei. Die Belegschaft und die operative Leitung dürfen auf das Erreichte, ohne Schweizer Gruppen-, Vereins- und Seminargäste unter ständig ändernden Bedingungen in der Gastronomie, stolz sein. Man habe im Frühling die Budgetanpassungen und die notwendigen Korrektur-Massnahmen gut eingeschätzt und die Umsetzung konsequent vorangetrieben. Nachverhandlungen mit Lieferanten und Versicherungsanbietern sowie reduzierte Personal- und Marketingkosten führten auf der Aufwandseite zu massiven Verbesserungen, führt Joss aus.
Erfreulich gestaltete sich die Nachfrage nach originellen Übernachtungsmöglichkeiten, so war die Bubble und das Tiny House praktisch komplett ausgebucht. Zudem wurde über den Online-Shop ein erfreulicher Ticketumsatz von CHF 0.5 Mio. erzielt. Die Aufwände bei Personal und Material wegen der Covid-Situation waren beträchtlich, trotzdem musste nur für kurze Zeit auf Kurzarbeitsentschädigung zurückgegriffen werden und die Mehrheit der Besucher konnte trotz der Massnahmen zufrieden gestellt werden. Das Ziel niemanden entlassen zu müssen wurde erreicht und der einzige Liquiditätsengpass zu Beginn des Geschäftsjahres konnte mit dem Covid-Kredit von 500’000 Franken überbrückt werden.
Sommer-Start mit Klettersteig und Frühfahrten
Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen lief der Sommer harzig an. Die Zeit wurde aber genutzt um im Gebiet Ergglen einen kleinen aber feinen Klettersteg zu errichten, welcher mit unvergleichlichen Aussichten glänzt. Der Bereich Ergglen bietet mit der Fertigstellung des Klettersteigs ein abgerundetes Angebot, da sich dort zudem der Klettergarten und eine einladende Grillstelle befindet.
Leicht reduziert aufgrund der sehr herausfordernden Personalsituation im Bereich Gastronomie wird das Angebot unter der Woche. Die Berggasthäuser StockHütte und KlewenStube 1600 bieten partiell zur Mittagszeit anstelle eines Restaurant-Vollbetriebs ein Grill-, Getränke- und Glacéangeobt an schönen Tagen auf der Terrasse an. Der sehr beliebte Seniorenhit wird Folge dessen jeweils von Mittwoch-Freitag im Berggasthaus KlewenStube 1600 weiter im Angebot stehen. (MICE-tip)
