Laudamotion-Chaos: Das sagen die Veranstalter

Es ist ungewiss, ob der Ferienflieger überhaupt plangemäss ab Zürich starten wird. Als Abflugshafen wurde Zürich von der Website entfernt.
© Laudamotion

Nachdem Condor den Deal mit Laudamotion platzen liess, herrscht in der Branche eine gewisse Skepsis, ob Niki Laudas Ferienflieger überhaupt ab Zürich starten wird. Dass auf der Laudamotion-Website Zürich plötzlich nicht mehr aufgeführt ist, ist dem Vertrauen in die Airline auch nicht förderlich.

Die Veranstalter haben derweil Massnahmen ergriffen. «Wir buchen nun alle Gäste definitiv um», bestätigt Rita Murtezi, Direktorin Vertrieb bei Thomas Cook Schweiz. Dies betreffe ab Zürich und Basel eine vierstellige Anzahl Passagiere. «Es tut mir leid für die Kunden, aber ihnen wird eine Alternative angeboten», so Murtezi. Ähnlich tönt es bei TUI Suisse: «Unsere Kunden ab Basel werden nun auf Tuifly und Eurowings umgebucht. Es handelt sich jedoch nur um eine Handvoll Kunden – die Laudamotion-Flüge waren seit Ostern preislich schlicht nicht mehr attraktiv», sagt Director Revenue Manager Adrian Eckert.

DER Touristik Suisse bzw. Helvetic Tours hatte bereits eine mittlere dreistellige Zahl an Laudamotion-Passagieren gebucht. Aber: «Wir haben einen Vertrag mit Condor und warten deshalb im Moment noch ab», so Karin Markwalder, General Manager Helvetic Tours, «wir gehen davon aus, dass Condor die Flüge durchführt oder für eine Alternative sorgt; sprich, dass sie den Vertrag einhält.» Allerdings nehme Helvetic Tours keine neuen Buchungen mehr entgegen – die Kontingente wurden gestrichen.

Hotelplan Suisse sieht die jetzige Situation gelassen: «Wir sind bezüglich der Entwicklung einigermassen entspannt, schliesslich verfügen wir über ein ausreichend grosses Flugprogramm», erklärt Patrick Stomeo, Product Manager Flights & Yield, «Laudamotion wäre punktuell eine willkommene Zusatzkapazität gewesen, doch wir hatten zu keinem Zeitpunkt fix damit gerechnet.»

Wie geht es jetzt weiter?
Die Unsicherheit betreffend den Plänen von Laudamotion ist allseits spürbar. Denn: Bisher handelte es sich bei Laudamotion nur um Ankündigungen. Zwar mit konkretem Flugplan ab Basel und Zürich, aber da Condor bis dato den gesamten Vertrieb übernommen hat, herrscht auch Ratlosigkeit, wie denn nun Laudamotion gebucht werden soll. «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir hierzu noch keine Auskunft geben. Aber wir harren der Dinge, die da kommen werden», sagt Stomeo von Hotelplan Suisse. Und Eckert von TUI Suisse ergänzt: «Jetzt wird sich zeigen, welche Systemwelt Laudamotion nutzen wird, und allenfalls müsste dann wiederum eine Schnittstelle gebaut werden, sofern Laudamotion nicht im GDS buchbar wäre.» Wenn sie jedoch die Systemwelt von Ryanair nutze würde, sei dies für die Veranstalter sicherlich keine ganz einfache Ausgangslage.

«Momentan wissen wir nicht, wie es weitergeht; ob man künftig die Flüge über Ryanair oder Laudamotion buchen muss oder ob allenfalls Belair plötzlich auftaucht und Flüge abwickelt», so Markwalder. Einer komme, einer gehe – daran werde man sich wohl gewöhnen müssen. (ES)