Die Lufthansa bietet immer weniger innerdeutsche Flüge an. Das liegt einerseits an der Kooperation mit dem Zug: Man habe die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ausgebaut, sagte Konzernchef Carsten Spohr.
Aber auch aus Kostengründen: «Ein weiterer Grund sind die hohen Gebühren, die unsere Gäste sowohl am Start- als auch am Zielflughafen in Deutschland bezahlen müssen», so Spohr. Die Lufthansa habe daher umgesteuert: «Daher setzen wir unsere Flugzeuge zunehmend effizienter und profitabler auf anderen europäischen Strecken ein.»
Der innerdeutsche Flugverkehr hinkt nach den Statistiken des Flughafenverbands ADV deutlich hinterher, was die Erholung nach dem Corona-Schock angeht. Im September betrug die Zahl der registrierten Passagiere auf Inlandsflügen lediglich 1,9 Millionen. Das waren nur 45,3% des Niveaus im September des Vorkrisenjahrs 2019.
Bei den Europaflügen waren hingegen bereits vier von fünf Passagieren (80,2%) zurückgekehrt. Zugleich waren die Inlandstickets laut Statistischem Bundesamt im August rund 25% teurer als drei Jahre zuvor.
Die innerdeutschen Verbindungen werden im Wesentlichen von der Lufthansa und ihrer Tochter Eurowings angeboten. Ausländische Konkurrenten wie Easyjet und Ryanair haben sich zurückgezogen. Inlandsflüge stehen auch in der Kritik vom Umwelt- und Klimaschützern. Lufthansa kooperiert mit der Deutschen Bahn, um Passagiere verstärkt über die Schiene an ihre Drehkreuze für Fernflüge zu bringen. (TI)