Luftverkehr soll für CO2–Emissionen bezahlen

Der Nationalrat will die Schweiz in den EU-Handel mit Zertifikaten einbinden.
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Die Schweizer Airlines sollen in den EU-weiten Handel mit CO2-Emissionsrechten einbezogen werden. Das will der Nationalrat gemäss «NZZ» im Rahmen der Gesetzgebungsdebatte um die Reduktion von Kohlendioxidemissionen erreichen. Bislang wurden Emissionsrechte innerhalb der Schweiz gehandelt, die Airlines bekamen diese gratis zugesprochen. Weil der innerschweizerische Emissionshandel jedoch zu klein ist und nicht funktioniert, will sich die Schweiz dem EU-Handel mit Emissionsrechten anschliessen. Dieser sieht vor, dass auch der Luftverkehr seine Emissionen reduziert oder kompensiert. Von der neuen Regelung betroffen wären Inlandflüge und Flüge von der Schweiz in EU–Länder.

Im Rat war unbestritten, dass der Zertifikatehandel ein gutes marktwirtschaftliches Instrument ist, welches eine CO2–Reduktion zu möglichst geringen Kosten erlaubt. CO2-Emissionen können damit im Ausland kompensiert werden, was wesentlich günstiger ist als eine Reduktion im Inland. Beim EU-Emissionshandel wird der Grossteil der Emissionsrechte gratis zugeteilt. Beim Überschreiten einer festgelegten Grenze müssen Emissionsrechte erworben werden.

Ticketabgabe dringender denn je
Florian Brunner von der Schweizerischen Energie-Stiftung sieht im Bereich des Fliegens dringenden Handlungsbedarf: «Die Zahl der Flüge ist explodiert. Der Luftverkehr ist in der Schweiz bereits für 18 Prozent des menschengemachten Klimaeffekts verantwortlich», sagt er. Trotzdem gebe es bislang keine Massnahmen im Bereich des Luftverkehrs. Eine Ticketabgabe sei dringender denn je. (TI)