Marabu: «Wir wollen auf jeden Fall in der Sommersaison abheben»

Ex-Condor Sales Chef Paul Schwaiger ist der CEO vom neuen Ferienflieger Marabu. Er sieht das Angebot des Carriers vor allem als Ergänzung zu Condors Streckennetz.
Paul Schwaiger ©Condor / Christian Wyrwa

Die neue Ferien-Airline mit dem Namen Marabu soll im Sommer 2023 an den Start gehen. Investor ist die finanzstarke Condor-Hauptgesellschafter Attestor; den Chefposten bei Marabu belegt Ex-Condor Sales Chef Paul Schwaiger.

Die Fluggesellschaft soll mit sechs Airbus-A320-Flugzeugen von Hamburg und München über 20 Ziele rund um das Mittelmeer anfliegen. Als Hauptgrund für die Gründung einer neuen Airline nennt Schwaiger im Interview mit «fvw.de» die Auswirkungen im vergangenen Sommer durch die massiv zurückgekehrte Nachfrage an Ferienreisen: «Die gesamte Luftfahrt hatte Probleme, diese abzudecken. Diese Lücke will Attestor schliessen. Besonders in Hamburg und München gibt es viele freie Kapazitäten»

Eine Schwester-Airline von Condor sei Marabu allerdings nicht, betont Schwaiger. Allerdings würden sie deren Vertriebsinfrastruktur nutzen: Condor ist aktuell als General Sales Agent beauftragt. Somit laufen die Flüge sofort bei Veranstaltern auf und können gebucht werden.

Der definitive Flugplan soll Anfang 2023 veröffentlicht werden und nur einige Strecken sollen sich mit dem Angebot der Condor überschneiden. «Das sind Verbindungen, auf denen aus unserer Sicht eine sehr hohe Nachfrage herrscht, aber insgesamt zu wenig Kapazität angeboten wird. Daneben fliegt Marabu aber auch zahlreiche zusätzliche Ziele an», erklärt Schwaiger.

Bedient werden sollen in Ägypten Hurghada, in Griechenland Athen, Kefalonia, Korfu, Kos, Preveza, Skiathos, Rhodos und Zakynthos sowie in Italien Algehro auf Sardinien. In Kroatien fliegt der Carrier nach Split, in Portugal nach Faro und in Spanien nach Ibiza, Jerez, Malaga, Teneriffa sowie Palma.

Marabu startet zu Beginn in Kooperation mit der estländischen Airline Nordica: die Flieger werden per Wet Lease bezogen. Zum Winter 2023/24 hin sollen die Maschinen auf das AOC von Marabu übergehen. Personal wird um die Flughäfen Hamburg und München für den Carrier gesucht und aktuell umfasst die Belegschaft rund 100 Personen. Probleme, Fachkräfte zu finden, scheint die Airline nicht zu haben. «Wir bieten unserem Personal ein attraktives Paket und können trotz der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt gut ausgebildete Mitarbeitende finden», sagt der Marabu-Chef.

Abflüge aus der Schweiz seien zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht in Planung. Momentan würde sich darauf fokussiert, zunächst einen stabilen Flugbetrieb ab den beiden Flughäfen in Deutschland auf die Beine zu stellen. Jedoch ist Schwaiger optimistisch, dass die Airline in Zukunft wachsen wird – zusätzliche Abflughäfen wären also langfristig nicht auszuschliessen. (TI)