Massnahmenplan: Eurowings will pünktlicher werden

Diese sechs Punkte sollen nach dem Chaos-Sommer zur Stabilisierung des Flugbetriebs beitragen.
© Eurowings

Die häufigen Verspätungen und Ausfälle im vergangenen Sommer haben die Eurowings-Führung zum Umdenken und Handeln gezwungen: Laut «FVW» wurden nun sechs Massnahmen getroffen, mit denen Eurowings den Flugbetrieb stabilisieren will; zum Teil würden diese bereits seit Start des Winterflugplans 2018/19 Ende Oktober greifen, ihre volle Wirkung würde sich aber erst in der nächsten Hochsaison zeigen.

Folgende sechs Punkte umfasst die neue Strategie des Konzerns:

1. Die Anzahl der Reserveflugzeuge ist deutlich erhöht worden. Die Maschinen sollen speziell im Sommer 2019 samt Crews an den wichtigsten Standorten der Airline – Düsseldorf, Köln, Hamburg und Stuttgart – bereit stehen und bei Bedarf ad hoc zum Einsatz kommen.

2. Eurowings hat so genannte «Wellenbrecher» in den Flugplan eingebaut: Das bedeutet, dass etliche Maschinen zwischen den Abflug-Wellen für bis zu drei Stunden geparkt werden und ebenfalls für Ad-hoc-Umläufe eingesetzt werden können, wenn sich andere Flüge etwa aufgrund von Engpässen bei der Flugsicherung verspäten.

3. Die Eurowings-Jets landen abends früher an den Flughäfen. Dadurch soll es zu weniger Problemen mit dem Nachtflugverbot etwa am wichtigsten Eurowings-Airport Düsseldorf kommen. Die Zahl der Ausweichlandungen soll so erheblich reduziert werden.

4. Eurowings hat die Blockzeiten pro Flug verlängert, um mehr Puffer in die Flugpläne zu bringen und Verspätungen besser auffangen zu können.

5. Zudem gönnt sich die Airline auch mehr Zeit am Boden, was zwar zu weniger Umläufen pro Maschine, dafür aber zu Stabilität im Flugplan führt.

6. Die innerdeutschen Flüge werden nun von einer eigenen Flotte abgewickelt. Die Maschinen werden nicht mehr zur Mittagszeit auf Touristenrouten Richtung Südeuropa geschickt, was in diesem Sommer aus verschiedenen Gründen zu vielen Verspätungen von Abendflügen geführt hatte.

«Auch 2019 müssen Passagiere bei uns mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Gänzlich ausschliessen können wir das nicht», wird Eurowings-Chef Thorsten Dirks zitiert. So sei die Integration von 77 Flugzeugen aus der Air-Berlin-Insolvenz holpriger als geplant gelaufen, wofür er sich übrigens höchstselbst in seinem Editorial im aktuellen Bordmagazin entschuldigt. «Die Folgen der Insolvenz von Air Berlin sind jetzt verdaut», konstatiert Dirks. Die ersten zwei Wochen des Winterflugplans seien jedoch vergleichsweise reibungslos gelaufen, fügte er an: «Unterm Strich liegen wir bei Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit seit Wochen wieder auf dem Niveau unserer Wettbewerber – phasenweise sogar darüber, auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, zufrieden zu sein.» (TI)