Ryanair erleidet einen Gewinnrückgang

O’Leary macht hierfür höhere Kerosinpreise, Ersatzzahlungen wegen der EU-Fluggastrechte, Streiks und tiefere Ticketpreise verantwortlich.
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Ryanair, der grösste Billigflieger Europas, muss den ersten Gewinnrückgang seit Jahren zur Kenntnis nehmen. In den Sommermonaten hatte die Airline mit Problemen an verschiedenen Fronten zu kämpfen: höhere Kerosinpreise, Streiks und daraus resultierende Ersatzzahlungen wegen der EU-Fluggastrechte, tieferen Ticketpreise und die internen Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften. All dies hinterliess seine Spuren: Der Gewinn sank im ersten Geschäftshalbjahr um 7% auf EUR 1,2 Mia.
Laudamotion: Ein Vorsteuerverlust von EUR 47 Mio – bis jetzt
Somit konnte Ryanair erstmals seit fünf Jahren keine neuen Rekordgewinne verkünden.  Dies wurde allerdings bereits erwartet, schliesslich gab das Unternehmen bereits vor einigen Wochen eine Gewinnwarnung heraus. Ryanair machte mitunter ein Drittel höhere Personalkosten und mehr als 20% gestiegene Ausgaben für Treibstoff dafür verantwortlich. Auch die Beteiligung an Laudamotion fiel in den Halbjahreszahlen negativ ins Gewicht – die Mehrheitsbeteiligung an der «Neo-Niki» schlug mit einem Vorsteuerverlust von EUR 47 Mio. zu Buche. Insgesamt rechnet man bei Laudamotion gar mit einem Jahresverlust in der Höhe von EUR 150 Mio. – und diese Zahl ist in der Gewinnprognose noch nicht berücksichtigt worden.
Dennoch verwies CEO Michael O’Leary auf eine gute Performance in einem äusserst schwierigen Umfeld: «Unser Traffic, der wiederholt durch den schlimmsten Sommer der ATC-Störungen in der Geschichte beeinflusst wurde (Anm. der Red.: Streiks bei der Flugsicherung), stieg um 6% bei einem unveränderten Auslastungsgrad von 96%.»
Die revidierte Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2018/19, das Ende März abgeschlossen wird, sieht nun einen Gewinn von EUR 1,1 bis EUR 1,2 Mia vor – ursprünglich ging Ryanair von einem Gewinn von bis zu EUR 1,35 Mia. aus. Zudem blickt O’Leary etwas pessimistisch auf die laufenden Brexit-Verhandlungen: «Das Riskio eines harten Brexits – also eines No Deals – steigt.»  (ES)