Ryanair ist nicht an Norwegian interessiert

Zudem drohen Gewerkschaften von Flugbegleitern mit Arbeitsniederlegungen, wenn Ryanair nicht bis zum 30. Juni ihre Forderungen erfüllen.

Ryanair konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10% steigern und unter dem Strich resultierte ein Plus von EUR 1,45 Mia. Dann machte es den Anschein, als möchte Ryanair-Chef Michael O’Leary in Zukäufe investieren: Eine Übernahme von Norwegian durch den irischen Billigflieger sei intern besprochen worden, bestätigte Norwegian-Chef Björn Kjos der Nachrichtenagentur «Reuters». Auch O’Leary selbst sagte an der Vorstellung der Jahreszahlen, dass sich weitere Gelegenheiten auf dem Beteiligungsfeld ergeben würden. Konkret: Beteiligungen sollen modular an Ryanair andocken statt komplett integriert werden, wie «Aero.de» berichtete. Nun ist alles wieder anders; Ryanair bestreitet, jemals Interesse an einer Übernahme der norwegischen Konkurrentin Norwegian gehabt zu haben oder weiter zu haben. Dies berichtete «Reuters» und verwies auf ein Statement des Billigfliegers.

«Mit einem Verbundmodell wie etwa nach IAG-Struktur könnten wir an Grösse zulegen», so O’Leary noch bei der Präsentation der Geschäftszahlen. So will Ryanair bekanntlich so bald wie möglich 75% von Laudamotion übernehmen und in den nächsten fünf Jahren rund EUR 100 Mio. für das Wachstum von Laudamotion zur Verfügung stellen.

Streikankündigungen in der Ferienzeit
Ungemach droht dem Ryanair-Chef jedoch von der eigenen Belegschaft: Gewerkschaften von Flugbegleitern drohen mit Arbeitsniederlegungen, wenn Ryanair nicht bis zum 30. Juni ihre Forderungen erfüllten. Die Streiks würden den irischen Billigflieger mitten in der Ferienzeit treffen. Erst seit Ende des vergangenen Jahres erkennt Ryanair überhaupt Cockpit-Gewerschaften an – schon damals drohten Streiks. Im Herbst des vergangenen Jahres fielen tausende Flüge aus, nach Darstellung von Ryanair wegen Planungsfehlern bei den Ferien von Piloten. (ES)