Schweizer Arbeitsplätze durch Cook-Expedia-Deal bedroht

Der Veranstalter lagert seinen Einkauf für Auto- und Städtereisen aus. Dieser wird heute in Pfäffikon SZ abgewickelt.
Peter Fankhauser (hier am Swiss Travel Day 2015). © Armin Grässl

Thomas Cook hat gestern Donnerstag eine strategische Partnerschaft mit Expedia bekannt gegeben. Dadurch werde Expedia «zur bevorzugten Bezugsquelle für Hotel für den Auto- und Cityreisen-Bereich im Ergänzungsportfolio von Thomas Cook», teilt der Veranstalter mit. Oder anders gesagt: Expedia stellt seine Buchungsplattform für den Verkauf aller Städtereisen und reinen Hotelbuchungen der Thomas-Cook-Gruppe über alle Verkaufskanäle in Europa hinweg zur Verfügung. Im Gegenzug werden die «Sun & Beach»-Pauschalreisen von Thomas Cook auf den Expedia-Seiten global angeboten. Die Vereinbarung wurde «auf mehrere Jahre» geschlossen und soll es Thomas Cook erlauben, die Kosten und Komplexität seines Geschäfts mit Städtereisen und reinen Hotelbuchungen erheblich zu reduzieren.»

Dieses sogenannte «City & Domestic»-Geschäft wird für alle kontinentaleuropäischen Märkte zurzeit aus Pfäffikon SZ heraus abgewickelt. In dieser Einheit, die unter dem Namen Thomas Cook International AG operiert und von Beat Blaser geleitet wird, sind rund 200 Mitarbeiter tätig. Die Frage liegt auf der Hand, ob diese Stellen durch die neue Partnerschaft bedroht sind, zumal ja eben «Kosten und Komplexität» reduziert werden sollen. In einem Interview mit der deutschen «FVW» von gestern Nachmittag bestätigt Konzern-CEO Peter Fankhauser denn auch, dass es zu «deutlichen Veränderungen» in der Schweiz kommen werde. In welchem Umfang es zu einem Personalabbau komme, könne er noch nicht sagen. So wie er seine Antwort formuliert, ist die Frage aber nicht «ob», sondern eher «wie viel». (TI)