Schweizer Import/Export unterstreicht Systemrelevanz des Luftverkehrs

Auf den Luftverkehr entfallen über die Hälfte der Exportwerte 2019.
©flug-verspaetet.de

Die Dominanz des Luft- und des Strassenverkehrs als Transportmittel1 ist sowohl bei den Exporten als auch den Importen seit 2012 unverändert. Auf den Luftverkehr entfallen über die Hälfte und auf die Strasse 45% der Exportwerte 2019. Ohne Gold ist das Verhältnis jedoch umgekehrt. Der Luftverkehr zeigte sich aber mit einem Anstieg von fast 40% zwischen 2012 und 2019 dynamischer als der Strassenverkehr (+ 16%). Die höherpreisigen Güter wurden vorzugsweise mit dem Flugzeug befördert.  

2012-2019: Importe auf dem Luftweg schnellen um fast 70% in die Höhe  

2019 wurden rund drei Fünftel der Güter auf dem Strassenweg importiert (wertmässig 57%; gewichtsmässig 61%). Der Lufttransport repräsentierte 35% der wertmässigen Importe, wohingegen mengenmässig die verbleibenden zwei Fünftel im Wesentlichen zwischen dem Bahn-, Schiff und Pipelineverkehr aufgeteilt wurden.  

Ohne Gold ändert sich die Aufteilung nach Transportmittel auch bei den Importen beachtlich. 2019 belief sich der Anteil des Strassenverkehrs auf 71% der wertmässigen Importe und derjenige des Luftverkehrs auf 18%. Trotz dieses geringen Anteils machte der Luftverkehr zwischen 2012 und 2019 einen Sprung um 68%, gegenüber einem deutlich weniger ausgeprägten Zuwachs des Strassenverkehrs (+ 18%). 

Kostbare Güter werden bevorzugt auf dem Luftweg transportiert 

Die bevorzugte Transportart unterschied sich merklich nach dem Durchschnittswert der Güter. Auf der Exportseite näherte sich dieser 2019 beim Luftweg der 200-Franken-Marke; dagegen betrug der Durchschnittswert CHF 9 bei der Strasse und CHF 3 bei der Schiene. Ohne Gold war der Durchschnittswert der auf dem Luftweg beförderten Güter immer noch demjenigen der auf der Strasse oder der Schiene transportierten Güter deutlich überlegen.  

Gleiches galt bei den Importen: im 2019 belief sich der Durchschnittswert im Luftverkehr auf CHF 1230, gegenüber CHF 5 bei der Strasse und CHF 1,50 beim Schienenverkehr. Ohne Gold sank der Durchschnittswert im Luftverkehr auf CHF 490; dennoch war dieser zehnmal grösser als jener bei der Strasse und über 300 Mal grösser als derjenige bei der Schiene. 

Ist die Frage nach der Systemrelevanz damit endgültig vom Tisch? Bereits im Frühjahr hat Aerosuisse-Präsident Thomas Hurter Bundeshilfe für den Luftverkehr gefordert und daran erinnert, dass der Bund jährlich für die Verkehrsträger Bahn und Strasse über CHF 1000 Mio. ausgebe, für die Luftfahrt gerade mal CHF 130 Mio. Ende April wurden der Swiss und Edelweiss Staatshilfe zugesprochen, von dem die Airlines im Oktober eine erste Tranche im dreistelligen Bereich bezogen haben. Es ist jedoch gut möglich, dass die andauernde Corona-Krise die Airlines noch lange im Würgegriff hat und noch weitere Gelder fliessen müssen. (TI)