Schweizer sind Vielflieger und Flugschämer

Der Billigflieger Easyjet hat das Flugverhalten in sieben Ländern untersuchen lassen.
Airbus A320neo in Basel ©Easyjet

Schweizer fliegen viel – und haben ein schlechtes Gewissen dabei. Dies das Resultat einer Umfrage des Billigfliegers Easyjet, die von CH-Media publik gemacht wurde. Befragt wurden jeweils 1000 Personen in sieben Ländern, darunter die Schweiz, zu ihren Fluggewohnheiten und ihrem Gefühl dabei.

In der Schweiz haben laut der Umfrage mehr als 40% der Befragten ein Schuldgefühl wenn sie das Flugzeug nehmen und damit die Umwelt belasten. Im Durchschnitt der sieben Länder sind es nur 35,6%. Die Schweizerinnen und Schweizer haben allerdings auch allen Grund für ein schlechtes Gewissen, denn sie fliegen häufiger als die anderen Befragten.

In der Schweiz geben 24,7% der Teilnehmenden an, in den letzten fünf Jahren mindestens einmal pro Jahr in Europa geflogen zu sein. In Spanien, auf Platz zwei der Flughäufigkeit innerhalb des Kontinents, sind es nur 22,7%. Möglicherweise verursacht der Billigflieger mit seinen Tieftarifen die Flugintensität auch selber. In der Schweiz ist Easyjet auf den Flughäfen Genf und Basel die grösste Airline.

Knapp 85% der Befragten interessierten sich indes für emmissionsfreie Flüge, zitiert die Zeitung den für die Schweiz zuständigen Europa-Chef von Easyjet, Thomas Haagensen. Wie viele von diesen letztlich aber auch CO2-Kompensationen zubuchen, lässt er offen.

Schliesslich sollen laut der Studie über 40% der Befragten in der Schweiz bereit, bis zu 10% höhere Ticketpreise für Flüge ohne Emmissionen zu bezahlen. 17% würden demzufolge sogar 20% mehr bezahlen. Mehr als ein Viertel (28%) allerdings will gar keinen Grün-Aufpreise bezahlen.

Auch eine Ticketsteuer lehnen die in der Schweiz Befragten ab, mit einem Drittel. Dafür sind nur knapp ein Fünftel (19%). Jeder sechste (17%) möchte dagegen die Tickets in der Business Class höher besteuern als in der Economy. (TI)