Shitstorm auf Twitter: Der Easyjet-Sitz ohne Rückenlehne

Das Foto einer Passagierin des Fluges von London Luton nach Genf wurde tausendfach geteilt.
Twitter

Der Easyjet-Flug am Dienstagmorgen von London Luton nach Genf war ein Flug wie jeder andere. Beinahe. Denn bei einer Passagierin fehlte ein kleines Detail an ihrem Sitz: Die Rückenlehne. Den sozialen Medien sei Dank wurde der Schnappschuss des Mitpassagiers Matthew Harris auch gleich tausendfach geteilt.

Harris fragte denn auch gleich Easyjet über Twitter: Wie kann das denn sein? Der User und Tausende Follower warteten denn auch gespannt auf die Antwort des Billigfliegers. Tatsächlich meldete sich Easyjet wie folgt:

und bat Harris, das Bild doch bitte zu löschen. Dieser Schuss ging gewaltig nach hinten los – Twitter-User reagierten entrüstet und nun wurde das Bild samt Easyjet-Statement wie wild geteilt. Doch es wurde noch schlimmer für Easyjet: Es meldete sich ein anderer Twitter-Nutzer zu Wort und zeigte ein Foto, das offenbar im selben Flugzeug aufgenommen wurde, aber schon am Freitag auf einem Flug von London nach Berlin. Auch hier sind die beiden Sitze ohne Lehnen zu sehen. Der User namens Thomas Day schrieb, die Crew habe Passagieren finanzielle Entschädigungen angeboten, wenn sie einen anderen Flug nehmen, da dieser Flug voll gebucht gewesen sei. Easyjet stellt gegenüber TI klar: «Wenn es nicht möglich ist, dass ein Passagier in einer ähnlichen Situation an Bord gehen kann, suchen wir immer zuerst Freiwillige und helfen ihnen, eine Reisealternative zu finden, und schliesslich sorgen wir dafür, dass die Passagiere die ihnen zustehende Entschädigung erhalten. In diesem Zusammenhang entschädigen wir die Fluggäste gemäss der europäischen Verordnung EG 261.»

Erst später bemühte sich Easyjet um Schadensbegrenzung und teilte mit, die Sitze seien ausser Betrieb gewesen und während des Fluges nicht genutzt worden: «Keine Passagiere durften auf diesen Sitzen fliegen, da die Sitze funktionsunfähig waren und repariert werden sollten. Sicherheit hat für uns absolute Priorität und Easyjet betreibt seine Flugzeugflotte unter strikter Einhaltung aller Sicherheitsrichtlinien.»

User Harris schrieb denn auch, die Dame sei auf einen anderen Sitz umgesetzt worden, als das Einsteigen abgeschlossen gewesen sei. So oder so – beste Arbeit in Sachen PR war dieser Vorfall sicherlich nicht. (TI)