Skyguide erhält 250 Millionen-Darlehen vom Bund

Die Verluste für die Jahre 2020 und 2021 belaufen sich bei Skyguide auf rund 280 Millionen Franken. 
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Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 30. Juni die konkreten finanziellen Massnahmen definiert, um Skyguide auch im Jahre 2021 aufgrund der Folgen der Corona-Krise zu unterstützen. Für das laufende Jahr erhält Skyguide ein Darlehen in der Höhe von CHF 250 Mio. Damit soll ein Liquiditätsengpass bei der Schweizer Flugsicherung verhindert werden. 

Im Zuge der Corona-Krise seien die Erträge von Skyguide im Jahre 2020 in einem noch nie dagewesenen Ausmass eingebrochen. Auch im laufenden Jahr habe sich der Luftverkehr nur geringfügig erholt. Über 80% der Einnahmen von Skyguide stammen aus Gebühren, welche Fluggesellschaften für Lande- und Überflüge entrichten. Aufgrund des fehlenden Luftverkehrs sei die Ertragssituation bei Skyguide auch 2021 kritisch. Die Verluste für die Jahre 2020 und 2021 belaufen sich geschätzt auf rund CHF 280 Mio. 

Der Bund hat im letzten Jahr als Bedingung für die finanzielle Unterstützung von Skyguide Sparmassnahmen im Umfang von rund CHF 100 Mio. gefordert. Skyguide sei dabei diesen Sparplan umzusetzen. Das Unternehmen hat unter anderem Lohnmassnahmen ergriffen – etwa die variablen Gehaltsanteile für 2020 um einen Viertel gekürzt, variable Gehaltsanteile in Ferien umgewandelt und Löhne eingefroren. Auch das Projektportfolio ist auf jene Projekte reduziert worden, die sicherheitsrelevant sind oder die Effizienz nachhaltig steigern. Letzteres erreiche Skyguide vor allem durch das sogenannte Virtual Centre-Programm. 

Nun hat der Bundesrat entschieden, Skyguide CHF 250 Mio. in Form eines Darlehens zu gewähren. Mit dem Voranschlag 2022 sollen zudem weitere Mittel im Umfang von CHF 100 Mio. zur Verfügung gestellt werden. Der konkrete Bedarf und Einsatz dieser Mittel sind von der Entwicklung in der Luftfahrt abhängig. Zudem ist die Unterstützung durch den Bund an konkrete Konditionen geknüpft. Skyguide sieht vor, dieses Darlehen langfristig zurückzubezahlen. 

© Skyguide

«Die anhaltende Situation in der Luftfahrt und bei Skyguide ist einmalig. Der Entscheid des Bundesrates stellt sicher, dass Skyguide als kritische Infrastruktur des Landes, weiterhin alle ihre Leistungen für die zivile und militärische Luftfahrt sicher und zuverlässig erbringen kann», sagt Alex Bristol, CEO von Skyguide. (TI)