Skywork setzt definitiv auf Embraer

Ausserdem nimmt Airlinechef Martin Inäbnit Stellung zum Drei-Tage-Grounding letzten Herbst und erhebt Vorwürfe gegen die Politik.
Martin Inäbnit, hier noch mit einer Saab 2000.

Bisher machte die Berner Regionalairline Skywork noch ein Geheimnis um den neuen Flugzeugtypen. Nun ist klar: Die Fluggesellschaft wird künftig auf Embraer setzen. Bereits im März soll die erste Embraer 170 eingeflottet werden, verkündet CEO Martin Inäbnit auf Radio Bern 1. Es werde die erste Maschine dieses Typs in der Skywork-Flotte, weitere könnten folgen. Zurzeit besteht die Flotte aus vier Saab 2000 und einer Dornier 328. Letztere wird per Anfang Sommerflugplan stillgelegt.

Dass die Airline auf Embraer setzen wird, hatte sich trotz Geheimnistuerei abgezeichnet: Bereits im vergangenen Mai hatte Skywork nämlich Crew- und Maintenance-Personal für die Embraer E-Jet-Family gesucht. Gemäss dem Radiointerview will Skywork einen grossen Teil seines Sommerprogramms mit dem neuen Flugzeug fliegen, dazu Versorgungsflüge für Swisscoy in den Kosovo.

«Profilierungssucht gewisser Politiker»

In einem anderen Interview mit der «Basler Zeitung» nimmt Inäbnit derweil Stellung zu den Vorkommnissen Ende Oktober. Damals ging bei der Berner Regionalairline Skywork nichts mehr: Das BAZL entzog ihr die Betriebsbewilligung, da kein Finanzierungsnachweis für einen gesicherten Flugbetrieb erbracht werden konnte. Skywork war drei Tage lang gegroundet, bis die Finanzierung geregelt war.

Inäbnit verneint nun, dass der Airline das Geld ausgegangen sei. «So kurios es klingen mag, das Wochenende machte uns am Schluss einen Strich durch die Rechnung», erklärt er. Man habe Tag und Nacht verhandelt, aber gerade in der heissen Phase am Samstag und Sonntag seien wichtige Leute von Ämtern und Banken nicht erreichbar gewesen.

Inäbnit betont auch, dass er in dieser Zeit eine «Welle der Sympathie» aus der Bevölkerung erlebt habe. Viele Anrufe, Briefe, Ideen seien an ihn gelangt. Einen Rüffel gibt es hingegen an die Politik: Sie hebe immer die Wichtigkeit der Flugverbindungen ab Bern hervor, aber in der Stunde der Not habe es keine konkreten Ideen gegeben. Vielmehr unterstellt er gewissen Politikern eine »Profilierungssucht».

Inzwischen ist Skywork bekanntlich wieder liquid und in der Luft. Sie will sogar ausbauen und interessiert sich für die frühere Darwin-Strecke Lugano–Genf. Auch die lokalen Veranstalter setzen voll auf Skywork, etwa Aaretal und Belpmoos Reisen.

(TI)