So ergeht es der LGBTQ+-Community auf Reisen

Über 80% haben bereits negative Erfahrungen auf Reisen gemacht, allerdings hinterlassen genau so viele Reisen einen positiven Eindruck.
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Juni ist traditionell Pride-Month. Die digitale Reiseplattform Booking.com nutzt diesen, um neue Forschungsergebnisse aus der LGBTQ+-Community zu veröffentlichen. Das Fazit: schon 82% der LGBTQ+-Reisenden haben keine positiven oder sogar unangenehme Erfahrungen auf Reisen gemacht.

Die Reisestudie beleuchtet Sorgen und Reisepräferenzen sowie vergangene Aufenthaltserfahrungen und aktuelle Realitäten im Bezug auf Inklusion. Die Studie unter LGBTQ+-Reisenden aus 25 Ländern der Welt ergab, dass negative Erfahrungen am häufigsten in der Öffentlichkeit vorkommen (31%).

Mehr als die Hälfte (55%) der LGBTQ+-Reisenden haben auf ihren Reisen Diskriminierung erfahren, sei es durch Stereotypisierung (28%) oder durch Anstarren, Auslachen oder verbalem Missbrauch von anderen Reisenden (18%) und/oder durch Einheimische (17%). So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Reisen für LGBTQ+-Reisende viel komplexer gestaltet, angefangen von der Wahl eines Reiseziels bis hin zu den Aktivitäten, an denen sie teilnehmen.

60% der LGBTQ+-Touristen sagen, dass die Community-Zugehörigkeit ihre Entscheidungen bei der Reiseplanung beeinflusst. Bei der Wahl der Reiseziele berichten 64%, dass sie als LGBTQ+ Reisende an ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen denken müssen. Dies trifft am stärksten auf Reisende zu, die sich als schwul oder lesbisch (74%) oder queer (75%) identifizieren. Mehr als die Hälfte (51%) der LGBTQ+-Community gibt zudem an, dass ihre Zugehörigkeit zur Community die Wahl ihrer Wunschreiseziele beeinflusst.

Allerdings: 85% der LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie sich bei den meisten ihrer bisherigen Reiseerfahrungen willkommen gefühlt haben. Sechs von zehn Reisenden  berichten, dass ihnen ihre Zugehörigkeit zur LGBTQ+-Community mehr Selbstbewusstsein auf Reisen gibt. Dabei sagen 84%, dass sie das Selbstvertrauen haben, ihre Wunschreiseziele zu besuchen.

25% geben an, dass sie vor der Ankunft in ihrer Unterkunft eine freundliche und informative Kommunikation mit der Unterkunft hatten. Etwas mehr als ein Viertel (26%) haben während ihres Aufenthalts auch Ratschläge sowie Informationen zur Umgebung erhalten. Der erste Eindruck bei der Anreise ist ausschlaggebend und glücklicherweise hat dies zu einem positiven Erlebnis für fast ein Drittel (31%) von LGBTQ+-Reisenden geführt, die sagen, sie hätten bei der Ankunft einen sehr guten ersten Eindruck erlebt, wie Begrüssungsgetränke oder freundliches Personal. (TI)