So teuer sind Snacks in den Billig-Fliegern

Airhelp vergleicht die Preise für Drinks und Schoggi-Stängel an Bord.
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Wer beim Flugticket spart, wird für den Reise-Snack im Flugzeug tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Fluggastrecht-Organisation Airhelp (www.airhelp.de) hat eine Übersicht der Snack- und Getränkepreise von zehn europäischen Billig-Airlines erstellt.

Nicht bei jeder Airline kann man auf die Ferien mit einem alkoholischen Getränk anstossen. Fluggäste von Vueling und Pegasus müssen nur auf Sekt verzichten, während die deutsch-türkische Fluggesellschaft SunExpress erst gar keinen Alkohol anbietet. Generell sollte gut überlegt sein, ob man dafür aber wirklich im Durchschnitt EUR 5,15 für eine kleine Dose Bier (EUR 15,61/Liter), EUR 6,15 für ein Glas Wein (EUR 31,13/Liter) oder sogar EUR 7,50  (37,50/Liter) für Sekt ausgeben möchte.

TUIFly ist am günstigsten

Wer auf dieses Ritual jedoch nicht verzichten will, muss insbesondere bei der Fluggesellschaft Norwegian Air auf einen hohen Preis gefasst sein. Denn Wein und Sekt sind bei der skandinavischen Airline mit EUR 7,50 für 187 Milliliter (EUR 42,25/Liter) und EUR 9,50 für 200 Milliliter (EUR 47,50/Liter) am teuersten.

Der Gewinner des Rankings mit den günstigsten Getränken ist die deutsche TUIfly, bei der man für dieselbe Menge Wein EUR 5,50 und für den Sekt EUR 6 bezahlt. Auch das Bier ist bei TUIfly mit EUR 4 pro Dose (EUR 12,12/Liter) günstiger als bei der Konkurrenz. Reisende bei der türkischen Fluglinie Pegasus müssen mit EUR 5 für 0,25 Liter (EUR 20/Liter) und bei Easyjet mit EUR 6,50 Euro für 0,33 Liter (EUR 19,70/Liter) am tiefsten in die Tasche greifen.

Ein Liter Wasser für mehr als EUR 7

Wasser ist die günstigste Wahl für alle, die an Bord nur ihren Durst stillen wollen. Dieses kostet mit EUR 2,50 für 0,33 Liter (EUR 7,58/Liter) am meisten bei Air Baltic und SunExpress. Der Wasser-Sieger ist hingegen die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air – dort werden nur EUR 2,50 für einen halben Liter (EUR 5/Liter) fällig.

Ebenfalls kostspielig sind Softdrinks in der Luft: Den letzten Platz teilen sich SunExpress und Norwegian Air, wo eine 0,25 Liter Dose Cola EUR 3,50 (EUR 10,61/Liter) kostet. Der Gewinner ist auch bei dem koffeinhaltigen Softgetränk wieder TUIfly, wo es für denselben Preis einen halben Liter (EUR 7/Liter) gibt.

Wer lieber ein Heissgetränk zu sich nehmen möchte, bekommt bei Vueling das günstigste Angebot sowohl für Kaffee als auch Tee. Beides kostet bei dem spanischen Unternehmen nur EUR 2,95 pro Tasse. Am preisintensivsten ist der Kaffee mit EUR 4 bei Eurowings und TUIfly und der Tee bei Easyjet für EUR 3,70.

Vegane Alternativen bei fast allen

Ein veganer Lebensstil ist längst für viele Menschen Normalität geworden. Wer bei der Verpflegung im Flugzeug keine Ausnahme machen möchte, ist mit Eurowings, Vueling, Ryanair und Pegasus am besten beraten. Diese vier Airlines bieten jeweils zwei vegane Speisealternativen in ihrem Angebot an und kommen damit auf den ersten Platz dieses Rankings.

Immerhin eine vegane Option gibt es bei vier anderen Airlines der Untersuchung: Easyjet, TUIfly, Air Baltic und Wizzair kommen damit auf den zweiten Platz des Rankings. Enttäuschend ist das Angebot bei Sun Express und Norwegian: Beide Airlines bieten keinerlei vegane Option an.

Schoggi-Snack ab EUR 2

Kleine Snacks kosten bei allen Airlines durchschnittlich drei Euro. Am günstigsten sind dabei Schokoriegel wie Snickers, Kitkat, Twix oder Toblerone mit einem Durchschnittspreis von EUR 2,43 – vier Airlines bieten die Leckereien schon für EUR 2 an, drei für EUR 2,50 , Vueling nimmt EUR 2,75 und Air Baltic sogar EUR 3.

Wer es lieber salzig mag, kann bei fast allen Fluglinien mit dem Chips-Klassiker Pringles in einer Preisspanne von EUR 2,50 (Easyjet und Ryanair) bis EUR 3,50 (Wizz Air) rechnen. Norwegian bietet stattdessen OLW Lightly Salted Crisps für EUR 3 und Vueling Salted Crispies für EUR 2,75 an.

«Es ist erstaunlich, dass sich bei den Billigfliegern die Preise für Verpflegung doch teils stark unterscheiden», meint Julián Navas, Rechtsexperte bei Airhelp. Bei einem verspäteten Flug hätten Reisende allerdings kein Anrecht auf Vergünstigungen oder gar kostenlose Snacks im Flugzeug als Entschädigung.

«Was aber durchaus zur Pflicht der Fluggesellschaften gehört: Im Falle einer Verspätung von mehr als drei Stunden oder eines Flugausfalls sind die Airlines dazu verpflichtet, sich um die Verpflegung der betroffenen Passagiere zu kümmern», so der Jurist. Dies geschehe  in der Regel über die Vergabe von Essensgutscheinen, die am Terminal eingelöst werden können – nicht im Flugzeug. (TI)