Erste Turbulenzen beim Ita-Start

Geplante Demonstrationen und erste Probleme beim Start der neuen Airline.
©Ita Airline

Nach dem Ende für die italienische Traditionsairline Alitalia nahm die neue Italia Trasporto Aereo (Ita) am Freitag (14. Oktober) ihren Betrieb auf. Um 6.20 Uhr ist die erste Ita-Maschine vom Mailänder Flughafen Linate in Richtung Bari abgehoben, wie das Unternehmen mitteilte.

Die neue Airline in staatlicher Hand will nach eigenen Angaben am ersten Tag 191 Flüge durchführen. Ein Drittel davon sind Auslandflüge. Von Rom aus würden auch Frankfurt und München angeflogen. «Born in 2021» (Geboren in 2021) – diesen Schriftzug trage unter anderem eines der Flugzeuge, wie es von Ita hiess. 

Demonstration beim Start von Ita 

Die neue Airline plant, in diesem Jahr mit 52 Maschinen und einer Belegschaft von ungefähr 2800 Menschen zu operieren. Tickets gab es seit August auf einer provisorischen Internetseite zu kaufen. Das Unternehmen wolle sich auf Geschäfts- und Freizeitkunden fokussieren. 

In den kommenden Jahren soll die Flotte wachsen, sodass Ita 2025 mit 105 Maschinen fliegt und bis zu 5700 Menschen beschäftigt. An ihren Drehkreuzen Rom-Fiumicino und Mailand-Linate musste sie jedoch Teile der Start- und Landerechte der alten Alitalia abgeben. 

Einige sehen den Start der neuen italienischen Airline kritisch. Die Gewerkschaft Cub Trasporti will sich am Freitag am Hauptstadtflughafen Fiumicino zu einer Demonstration anlässlich des Ita-Starts versammeln, wie Cub-Sekretär Antonio Amoroso am Donnerstag gemäss «Blick.ch» vor der Auslandspresse in Rom erklärte. Der Plan des Unternehmens habe keine Perspektive. Es sei unklar, wie Ita die gekauften Flugzeuge ohne essenzielle Marktanteile einsetzen wolle. Die Gewerkschaft rechnet mit hohen wirtschaftlichen Verlusten in den kommenden beiden Jahren. 

Alitalia geriet in den vergangenen Jahren durch Billigflieger auf dem italienischen und europäischen Markt unter Druck, wie Luftfahrtexperte Ugo Arrigo in einer Präsentation beschrieb. Ita stehe vor demselben Problem. Auf der Langstrecke sei die Airline ausserdem mit nur sieben anstatt wie Alitalia mit 26 Maschinen schwach aufgestellt. Arrigo resümierte, Alitalia sei die italienische Fluggesellschaft, die es nicht mehr gebe, und Ita die, die es nicht geben werde. (TI)