Streit zwischen US- und Golf-Carriers artet langsam aus

Diesmal geht’s um eine neue Flugstrecke, ein Theater und Jennifer Lopez.
Fox Theatre Atlanta

Die US-amerikanischen Fluggesellschaften befinden sich in einer veritablen «Abwehrschlacht» gegen die Golf-Carriers, die mehr und mehr nach Nordamerika drängen. Der Streit nimmt dabei immer bizarrere Züge an. Die neuste Episode: Qatar Airways startet am 1. Juni ihre Flüge nach Atlanta, wo bekanntlich Delta Air Lines ihren Hauptsitz hat. So weit, so heikel. Nun aber feiert Qatar ihren neuen Flug mit einem Event im Fox Theatre in Atlanta, an dem niemand Geringeres als Latin-Pop-Queen Jennifer Lopez auftritt. Und jetzt raten Sie mal, wer schon seit 20 Jahren Sponsor dieses Fox Theatre ist – genau, Delta Air Lines.

Diese hat ziemlich ungehalten reagiert und angekündigt, ihren im Mai 2017 auslaufenden Sponsoringvertrag mit dem Fox Theatre nicht mehr zu verlängern. Das Theater argumentiert zwar, dass private Events nicht unter den normalen Sponsoring-Programmen laufen würden. Delta ist trotzdem enttäuscht: «Ein echter Freund hätte uns vorgängig kontaktiert und die Sache mit uns besprochen. Ein einfacher Telefonanruf hätte die Angelegenheit aus der Welt schaffen können», erklärt Deltas Chief Legal Officer Peter Carter in amerikanischen Medien.

Die Kindereien sind aber durchaus auf beiden Seiten des Konflikts zu finden. So hatte Qatar-CEO Akbar Al Baker bei früherer Gelegenheit verlauten lassen, dass man mit dem Flug Doha–Atlanta «Salz in die Wunden von Delta» streuen wolle. Mit der Wahl der Lokalität für sein Konzert scheint er das nun auch geschafft zu haben.