Swiss-CEO Klühr: «Unsere Verspätungen sind inakzeptabel»

Bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Swiss-CEO legte Thomas Klühr viel Wert auf die Eigenständigkeit der Swiss.
Swiss Busch Klühr Binkert
CFO Roland Busch (l.) und CEO Thomas Klühr (Mitte) bei einer Pressekonferenz im März zusammen mit CCO Markus Binkert.

Seinen ersten Auftritt als neuer Swiss-CEO hatte Thomas Klühr zwar schon Ende Januar, als die Boeing 777 der Airline erstmals in Zürich landete – drei Tage vor seinem eigentlichen Stellenantritt. Der erste offizielle Auftritt geschah aber an diesem Donnerstag anlässlich der Jahres-Pressekonferenz. Klühr konnte dabei hervorragende Zahlen präsentieren: Swiss steigerte ihr Betriebsergebnis im letzten Jahr um 34% auf CHF 453 Mio.

Da er zum letztjährigen Ergebnis noch nichts beigetragen hatte, schaute Klühr an der Konferenz in die Zukunft und setzte sich zum Ziel, die «Robustheit» der Swiss noch weiterzuentwickeln – auch wenn sie jetzt schon robuster sei als viele andere Teile der Lufthansa-Gruppe. Er betonte dabei, dass er nicht nach Zürich gekommen sei, um aus der Swiss eine Lufthansa Schweiz zu machen. Man werde die Zusammenarbeit mit dem Konzern zwar ausbauen und vertiefen, an der eigenständigen Marke werde aber nicht gerüttelt. Strategisch sei die Airline sehr gut aufgestellt, Anlass zu grossen Veränderungen sehe er nicht. Auch würden die Gewinne nicht einfach «nach Deutschland geschickt», sondern hier in der Schweiz investiert; etwa mit CHF 5 Mia. für die Flottenerneuerung. Mehrfach erwähnte Klühr auch, dass die Swiss-Mitarbeiter auf ihn einen äusserst professionellen und engagierten Eindruck machen würden.

Ein Punkt sei allerdings alles andere als ausreichend: «Unsere Pünktlichkeit. Fast ein Viertel aller unserer Abflüge ab Zürich sind 15 Minuten oder mehr verspätet – das ist inakzeptabel. Die Swiss steht in internationalen Rankings damit ganz hinten.» Klühr machte keinen Hehl daraus, dass er die Probleme nicht alleine bei seiner Airline ortet: «Wir sind diesbezüglich im Gespräch mit dem Flughafen und der Flugsicherung.»

Weiter nahm Klühr Stellung zur Umstrukturierung innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Die verschiedenen Bereiche seien unterschiedlich betroffen; unter dem Strich geschehe am Standort Zürich aber kein Abbau.