Swiss erzielt bestes Geschäftsergebnis seit ihrer Gründung

Schweizer bleiben Musterschüler im Lufthansa-Konzern.
© Swiss/LH Group

Mit CHF 636 Mio. Gewinn (+16%) hatte die Swiss 2018 das erfolgreichste Geschäftsjahr seit ihrer Gründung 2002. Der Umsatz stieg um 7 Prozent von CHF 4,95 Mrd. auf CHF 5,3 Mia. Damit trägt die Swiss als Musterschülerin weiterhin wesentlich zum Ergebnis der Lufthansa-Gruppe bei, deren Umsatz um 6% stieg und beim Konzernergebnis gut 4% verlor und noch EUR 2,2 Mrd. (2017: EUR 2,3 Mrd.) ausweist.

Wesentlich zum Plus beigetragen haben laut Swiss zusätzliche Kapazitäten mit grösseren Flugzeugen und die insgesamt höhere Auslastung mit knapp 18 Millionen Fluggästen. Ebenfalls zum Rekordergebnis beigetragen hätten die effizienteren Flugzeuge, die 2018 in Betrieb genommen wurden, zwei Boeing 777-300ER sowie 13 zusätzliche C Series Flugzeuge. Weitere positive Effekte resultierten gemäss der Airline aus den Investitionen ins Premiumangebot wie zum Beispiel Lounges, der starken Konjunktur, erfolgreichen Treibstoffsicherungsgeschäften sowie diversen Einmaleffekten.

«Ich bin sehr stolz und freue mich, dass wir das beste Ergebnis unserer Firmengeschichte und zum vierten Mal in Folge eine EBIT-Marge von über 8 Prozent erzielt haben», kommentiert Swiss-CEO Thomas Klühr das Ergebnis.

Im laufenden Jahr 2019 will Swiss weiter zulegen und noch profitabler werden. Sie will eine Adjusted-EBIT-Marge im zweistelligen Bereich erreichen. Dies trotz der erwarteten Kosten für die Einflottung zwei zusätzlicher Boeing 777-300ER und des Airbus A320neo sowie rückläufiger Gewinne aus den Treibstoffsicherungsgeschäften. Andererseits erwartet Swiss weitere Kostensenkungseffekte, wenn im Sommer alle 30 C-Series in Betrieb sind.

Mit mehr Personal und Flieger gegen das Chaos

Damit sich das Verspätungschaos und die Annullationen des Sommers 2018 nicht wiederholt will Swiss zusätzliche personelle Ressourcen und mehr Reserveflugzeuge bereit stellen und die Bodenzeiten an den Aussenstationen verlängern. Dennoch rechnet die Airline auch diesen Sommer mit Schwierigkeiten: «Tatsache ist, dass der Luftraum und die Flughäfen in Europa am Limit sind und mit dem weiterhin steigenden Mobilitätsbedürfnis der Menschen nicht mithalten können. Diese strukturellen Probleme lassen sich durch unsere Initiativen alleine nicht lösen, dafür braucht es auch das Handeln der Politik», so Klühr.

Klimaschutz in der internationalen Luftfahrt verlangt globale Ansätze

Von der im Schweizer Parlament diskutierten CO2-Abgabe auf Flugtickets hält Klühr erwartungsgemäss gar nichts.«Um Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen und die Standortattraktivität der Schweiz zu erhalten, ist in der internationalen Luftfahrt einzig ein global koordinierter Ansatz zielführend. Nationale und europäische Steuern gefährden aufgrund von Wettbewerbsnachteilen vor allem die Wertschöpfung und Arbeitsplätze im eigenen Land.»

Swiss unterstütze das globale Klimaschutzinstrument Corsia der UNO-Zivilluftfahrtorganisation ICAO, mit dem die Luftfahrt ab 2020 CO2-neutrales Wachstum anstrebt und zwischen 2021 und 2035 über 2,6 Milliarden Tonnen CO2 kompensieren will. Und mit der eigenen Flotte seien in den letzten 15 Jahren die CO2-Emissionen um fast 30% gesenkt, dank einem auf 3,11 Liter pro 100 Passagierkilometer tieferen Treibstoffverbrauch. (TI)