Terror in Brüssel: Die Folgen für Passagiere und Tourismus

Die belgische Hauptstadt ist gestern Ziel einer Attentat-Serie geworden. Der Flughafen ist derzeit geschlossen, zahlreiche Flüge werden annulliert.

Nach den Bombenanschlägen in Brüssel gestern Dienstag bleibt der Flughafen auch heute geschlossen. Man habe wegen der Untersuchungen derzeit keinen Zugang zum Gebäude und entscheide heute Mittwoch, wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werde, heisst es auf der Website des Flughafens. Teils werden Flüge offenbar auf den zweiten City-Airport Brüssel-Charleroi umgeleitet. Weitere aktuelle Entwicklungen:

  • Swiss: Die Swiss musste ihre Flüge von und nach Brüssel annullieren. Der Flug LX786, der sich gestern bereits auf dem Weg nach Brüssel befand, wurde nach Düsseldorf umgeleitet. Bisher seien rund 800 Swiss-Passagiere von den Flugstreichungen betroffen. Darüber hinaus können alle Flüge von/nach Brüssel, die am oder vor dem 22. März 2016 mit einem Flugdatum im Zeitraum vom 22. bis einschliesslich 28. März 2016 ausgestellt wurden, auf Flüge bis einschliesslich 30. Juni 2016 kostenlos umgebucht oder rückerstattet werden. Dies ist gültig für alle Airlines der Lufthansa-Gruppe. Alle Informationen zu Flügen, Umbuchung und Rückerstattung stellt die Swiss auf ihrer Homepage bereit.
  • Kontakte: Offenbar funktioniert das Mobilfunknetz in Brüssel nicht. Der Flughafen Brüssel hat jedoch eine Sondertelefonnummer veröffentlicht: +32 2 753 7300. Auch das eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat eine Helpline eingerichtet für Schweizer Angehörige von Personen, die sich in Brüssel aufhalten: +41 800 24-7-365 oder +41 58 465 33 33, per Mail: helpline@eda.admin.ch
  • Cruise: Aida Cruises routet die laufende Metropolenreise ab/bis Hamburg um: Anstelle des belgischen Hafens Zeebrügge wird die Aida Mar morgen Donnerstag, und damit einen Tag früher als geplant, Amsterdam anlaufen und dort über Nacht anlegen. Die Umroutung betreffe vorerst nur die aktuelle Reise, wird die Reederei in «Touristik aktuell» zitiert. Wie mit den weiteren Anläufen in Belgien verfahren werde, hänge von der aktuellen Sicherheitslage ab, heisst es.
  • Flughafen Zürich: Am Flughafen Zürich sei die Polizeipräsenz punktuell erhöht worden, heisst es im «Tages-Anzeiger». Ob noch weitere Massnahmen ergriffen werden, etwa Kontrollen im Eingangsbereich des Flughafens, sei offen. Das BAZL könne bei einer hohen Bedrohungslage zusätzliche Sicherheitskontrollen anordnen, was es gestern jedoch nicht tat. Die Fluggesellschaften erwarten derweil einen Buchungsrückgang, heisst es im «Tages-Anzeiger». Vor allem Brussels Airlines werde wohl für einige Zeit von ausländischen Passagieren gemieden, ebenso Brüssel als Umsteige-Flughafen. Der Flughafen Zürich hält die Öffentlichkeit u.a. über Twitter auf dem Laufenden.
  • Bahnverkehr: Auch der Bahnverkehr nach Belgien ist eingeschränkt. Zwar fahren die geplanten Züge los, da sie unterwegs noch andere Stationen bedienen, zitiert der «Blick» die SBB. Doch wie weit sie kommen, sei unklar. Es sei mit Verspätungen und Ausfällen auf den Strecken nach Brüssel zu rechnen.
  • Börsenwerte: Aktien aus der Reisebranche litten besonders unter den Anschlägen. «Unsicherheit heisst an der Börse erst mal verkaufen», sagte ein Händler gegenüber «Finanz & Wirtschaft». Das betreffe bei Terroranschlägen in einer ersten Reaktion vor allem Reiseanbieter und Versicherer. Die Papiere des Kreuzfahrtunternehmens Carnival verloren rund 2%. American Airlines und Delta Air Lines gaben jeweils rund 1,5% ab, die Aktien des Online-Reiseanbieters Expedia schlossen 1,77% leichter. Nach einer Zusammenstellung von «20 Minuten» brach auch die Aktie der deutschen Lufthansa nach Bekanntwerden der Nachricht um mehr als 5% ein. Air France-KLM gab um rund 4% nach. Jene des Flughafens Zürich gab an der Börse knapp 3% nach und jene von Fraport, der Betreiberin des Flughafens Frankfurt, stand über 2% im Minus. Die Aktie der TUI verlor 3% an Wert.
Flugrouten
So stellte sich die Situation über dem belgischen Luftraum gestern Dienstag nach den Attentaten dar.