Tourismus-Professor Stettler: «Der Sommer wird schlimm»

Das Flug-Chaos bleibt: Auch langfristig müssen Flugreisende mehr Zeit einplanen.
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Tourismus-Professor Jürg Stettler von der Hochschule Luzern rechnet damit, dass der Personalmangel den Tourismus noch lange behindern wird. Verantwortlich dafür seien die Arbeitgeber.

Sie hätten in der Corona-Krise zu viel Personal entlassen um die Kosten zu senken, so Stettler. Und gerade die Flugbranche habe das Tempo der Erholung unterschätzt. Das Ausmass der Probleme in der Flugbranche habe ihn allerdings überrascht.

«Der Sommer wird schlimm», sagt Stettler in der NZZ zum anhaltenden Flug-Chaos in ganz Europa. Bis zur Sommersaison 2023 werde sich die Situation zwar verbessern. «Aber auch langfristig müssen Flugreisende mehr Zeit einplanen und ihre Verhaltensmuster ändern.» Bei der Reiseplanung setze man vielleicht besser nicht auf die schnellste Flugverbindung, sondern jenen Anschlussflug, den man mit etwas zusätzlichem Puffer sicher noch erwischt.

Reisen mit dem Flugzeug werde auch jeden Fall auch teurer. «Die Frage ist nur, wie schnell dieser Preisanstieg anfallen und wie hoch er ausfallen wird», so Stettler. Das werde wohl dazu führen, dass nicht mehr alle Leute gleich viel und gleich weit reisen wie vor Corona. Die Zitrone der Produktivitätsgewinne, die für tiefere Preise sorgen würden, hält Stettler für weitgehend ausgepresst. (TI)