US-Fluglotsen: Trumps Shutdown gefährdet Flugsicherung

Fluglotsen bekommen keinen Lohn mehr und die Ausbildung steht still.

Nach 18 Tagen des teilweisen Stillstands der Verwaltung zeigen sich in den USA erste Folgen. So warnt die Fluglotsen-Vereinigung der USA vor einer Gefährdung der Flugsicherung, wenn im Fluglotsenwesen nicht bald eine Normalisierung eintrete. Wie SRF berichtet, hat die Vereinigung Präsident Donald Trump einen Brief geschrieben, um ihn auf die Gefahren seiner Budgetblockade aufmerksam zu machen. Eine unmittelbare Gefahr für die Fluggäste bestehe derzeit nicht, relativierte eine Sprecherin der Fluglotsen-Vereinigung gegenüber dem Radiosender NPR.

Keine Qualitätskontrollen

Aber durch den Shutdown eines Viertels der Bundesverwaltung fehle das interne Sicherheitsnetz der Fluglotsen: Es gebe keine täglichen Inspektionen der Geräte, keine Ausbildung und keine Qualitätskontroll-Teams mehr, die den Betrieb im Kontrollzentrum unterstützten. Das sei, wie wenn ein Chirurg ohne Assistenten operieren müsse, so Gilbert.

Personalmangel und Überstunden

Zudem sei der Personalbestand in der Flugsicherung schon vor dem Shutdown so tief gewesen, wie seit 30 Jahren nicht mehr. Viele Fluglotsen müssten deshalb seit längerem zusätzliche Überstunden leisten, so Gilbert weiter. Wegen des Verwaltungsstillstands könne derzeit aber weder Personal eingestellt, noch ausgebildet werden. Und in den nächsten Wochen könnte sich ein knappes Fünftel der Fluglotsen pensionieren lassen. Wie viele den Dienst dann aber tatsächlich quittieren, ist unklar.

Dauere der Stillstand an, drohten Verspätungen im Flugbetrieb oder es müssten sogar Flüge gestrichen werden. Bedenklich sei auch, so Trish Gilbert weiter, dass Fluglotsen, die eigentlich hochkonzentriert arbeiten müssten, zunehmend von finanziellen Sorgen geplagt seien, weil sie ihren Lohn nicht erhielten. (TI)