Viennaline und Jet Class übernehmen einige Skywork-Flüge

Die Nachfolgelösungen am Flughafen Bern nehmen Gestalt an. Derweil wird einmal mehr Kritik am Skywork-Management laut.
Flughafen Bern
Un accès rapide et des formalités réglées en quelques minutes à Berne. © Flughafen Bern-Belp.

Mit dem Skywork-Grounding verliert der Flughafen Bern rund 60% seiner Flugverbindungen. Nicht alle werden aber ersatzlos wegfallen – mehrere Airlines zeigen sich an bestimmten Strecken interessiert oder haben bereits zugesagt, in die Bresche zu springen.

So wird etwa die Schweiz-österreichische People’s Viennaline ab heute Montag die Flüge nach Preveza bestreiten. Für People’s Viennaline passt dies perfekt, haben sie doch ab Altenrhein bereits Erfahrung mit der Destination Preveza. Bei den Bern–Preveza-Flügen handelt es sich um Charteraufträge der lokalen Veranstalter Belpmoos Reisen und Aaretal Reisen. Die beiden Veranstalter schreiben auf ihren jeweiligen Websites, dass Preveza wie geplant geflogen werden könne und man sich für andere Reisearrangements um Alternativen kümmere. Bei Aaretal sollen Kunden, deren Abreise ab dem 6. September stattfindet, bis morgen Dienstag informiert werden.

Ein weiteres österreichisches Unternehmen hat ebenfalls Interesse an Bern gefunden: Jetclass wird morgen Dienstag, 4. September, nach London City und München fliegen. Diese Flüge finden aber nur einmal pro Woche statt. Die Start-up-Airline aus Wien ist seit rund einem Jahr in der Schweiz präsent und hat in dieser Zeit bereits ausgebaut. Es handelt sich um Flüge mit Business Jets, die über die General Aviation Terminals abgewickelt werden. Die neuen Bern-Flüge können entweder über die GDS gebucht werden, oder man startet eine Anfrage über www.jetclass.com/bern.

Bereits am letzten Freitag hatte Helvetic-Airways-CEO Tobias Pogorevc gegenüber TI angekündigt, man werde versuchen, Zusatzcharter aufzulegen.

Bern Airport «offen für Dialog»
Der Flughafen Bern teilt derweil mit, dass der Sommerflugbetrieb von Helvetic Airways nach Calvi, Heraklion, Jerez, Kos, Olbia, Palma de Mallorca und Rhodos unverändert stattfinde. Man stehe unbestritten vor einer grossen Herausforderung und führe intensive Gespräche mit anderen Airlines. Im Bedarfsfall stehe das Flughafen-Team gerne für einen direkten Austausch mit den Branchenpartnern zur Verfügung; der Kontakt erfolgt über das Marketing.

Skywork selbst hat sich ebenfalls nochmals zu Wort gemeldet und betont, dass der Konkurs noch nicht eröffnet sei. «Der Verwaltungsrat von Skywork Airlines AG hat die Bilanz am Mittwoch, 29. August 2018 beim Regionalgericht Bern-Mittelland mit Antrag auf Konkurseröffnung deponiert. Skywork Airlines und das Gericht stehen in Kontakt und das Gericht prüft, ob der Konkurs zu eröffnen ist. Das entsprechende Verfahren ist hängig.
Mit einem Entscheid ist voraussichtlich im Verlauf der kommenden Woche zu rechnen.»

Kritik an «wenig kooperativem» Skywork-Management
In den deutschen Medien wird die Skywork-Führung einmal mehr kritisiert. Das Portal «Airliners.de» schreibt, dass das Unternehmen Zeitfracht, das übrigens auch im Übernahmepoker von Air Berlin involviert war, schon seit einem Jahr an Skywork interessiert war. Übernahmegespräche seien immer wieder geführt, letzte Woche aber abgebrochen worden. Der Grund gemäss den Informationen des Luftfahrtportals: Skywork habe sich «wenig kooperativ gezeigt». Der gleiche Vorwurf war schon beim Kurzzeit-Grounding im letzten Oktober laut geworden. (SJ)