Zieht Easyjet Flugzeuge wieder von Basel ab?

Der Flughafen Zürich bleibt für die Airline zudem weiterhin unattraktiv, wie Easyjet-Europachef Thomas Haagensen erklärt.
Easyjet A321neo
© Airbus - Rendering by Fixion

Sollte der Euroairport Basel seine Betriebszeiten wie diskutiert ab 2019 um zwei Stunden verkürzen, würde Easyjet möglicherweise seine erst kürzlich zusätzlich stationierten Flugzeuge wieder aus Basel abziehen. Das sagte der Easyjet-Europachef Thomas Haagensen in einem Interview mit der «Basler Zeitung». Für das Businessmodell von Easyjet sei es wichtig, die heutigen Rahmenbedingungen beibehalten zu können. Schränke man die Flugzeiten ein, habe dies einen viel grösseren Einfluss auf eine Fluggesellschaft, die in Basel Flugzeuge stationiert habe, als auf eine andere, die Basel nur anfliege.

«Wir haben hier die Besatzungen. Da muss man wirklich aufpassen. Sobald man irgendwo länger fliegen kann, dann macht es mehr Sinn, dorthin zu gehen», so Haagensen weiter. Und er erklärt: «Wir hoffen natürlich, dass es nicht so weit kommt, weil es wirklich für die ganze Region Basel Sinn macht, eine Easyjet-Basis zu haben. Dazu braucht es aber gute Rahmenbedingungen, um als Flughafen wettbewerbsfähig zu sein. Die europäische Konkurrenz ist gross.»

Mit den neuen «Neo»-Fliegern von Airbus will Easyjet zudem die Kritik am Fluglärm und an den CO2-Ausstössen mindern. Die 130 neu bestellten Maschinen sollen 50% leiser sein. «Ich verstehe, dass Leute über Lärm und CO2 sprechen. Wir müssen so viel wie möglich durch Innovation und Technologie kompensieren wie im Falle der «Neo»-Flugzeuge, von denen wir immer mehr haben werden. Der Impact ist riesengross», sagt Haagensen. Es sei noch ein weiter Weg. Man bevorzuge eine innovative Lösungen, bevor die Betriebszeiten eingeschränkt würden.

Für Zürich hat Easyjet indes aktuell keine Ausbaupläne. Die Konditionen seien schlicht nicht attraktiv genug. «In Zürich gibt es nicht viele Slots, die Gebühren sind nicht die niedrigsten in Europa und auch die Betriebszeiten sind nicht sehr gut.» Aktuell sei die Strategie deshalb vielmehr, die heutigen Positionen in Basel und in Genf zu konsolidieren. «Es macht mehr Sinn, dass wir uns darauf konzentrieren», so Haagensen abschliessend. (TI)