Airline-IT-Spezialist Accelya will Farelogix kaufen

Der Kauf des US-Unternehmens soll voraussichtlich im Laufe dieses Sommers besiegelt werden.
Screenshot: Lufthansa / Farelogix

Etwas mehr als einen Monat nach der definitiven Sabre-Absage steht der nächste Kaufinteressent für Farelogix parat. Der spanische Airline-IT-Spezialist Accelya, ein Anbieter von Airline Revenue Management- und Logistik-Lösungen, will den Flug-Content-Aggregator aus Miami übernehmen. Die Vereinbarung über den Kauf des US-Unternehmens und seines NDC-fähigen Flugvertriebssystems muss von den Aufsichtsbehörden noch genehmigt werden, soll aber voraussichtlich im Laufe dieses Sommers besiegelt werden.

Sabre hatte seinen Plan im November 2018 bekannt gemacht, wollte USD 360 Mio. zahlen und mit der Farelogix-Technik seine Vertriebssysteme modernisieren. Der Rückzug erfolgte als nach der US-amerikanischen auch die britische Wettbewerbsbehörde ihr Veto einlegte. Ausschlaggebend dafür waren Bedenken, dass der GDS-Betreiber mit Farelogix eine beherrschende Stellung erlangen könnte.

Accelya hofft, dass der Kauf von Farelogix seine Vision, einer «End-to-End-Plattform der nächsten Generation» für seine Airline-Kunden bereitzustellen, beschleunigen wird. Die spanische Accelya kündigte zudem an, ihre Systeme mit der Technik von Farelogix zu verbinden und auszubauen. Zu den Übernahmekonditionen äusserten sich beide Unternehmen nicht.

Farelogix hat nach Firmenangaben weltweit mehr als 25 Airline-Kunden, darunter die Swiss, die die Technik des Unternehmens nutzen und darüber individualisierte Flugangebote an den Vertrieb ausspielen.

Übernahmekapital kommt von Vista Equity Partners

Die Übernahme folgt auf eine nicht näher bezifferte Investition des Perennial Kapitalanlagefonds von Vista Equity Partners in Accelya. Der Fonds steckt bevorzugt Geld in IT-Anbieter, die geschäftskritische Unternehmenssoftware herstellen, und bleibt dort langfristig an Bord. «Die Kombination von Accelya und Farelogix wird eine digitale Plattform der nächsten Generation schaffen», erwartet Robert F. Smith, Gründer und Chef des Kapitalgebers Vista. (TI)