«Schau mir in die Augen, Josie Pepper»

Die Roboterdame gibt den Fluggästen am Flughafen München Auskunft.
Josie Pepper
©Flughafen München

Sie ist zwar nur 1,20 Meter gross, verfügt dafür über Kulleraugen und eine sympathische Stimme: Die Rede ist von Josie Pepper, der Roboterdame, die seit gestern im Terminal 2 in München den Fluggästen Auskunft gibt. Sei es der Weg zum Abflugsgate, zu einem bestimmten Shop oder Restaurant – Josie Pepper schaut dem Fluggast in die Augen und liefert prompt die Antwort. Allerdings nur in Englisch, Deutsch kann die Roboterdame  vorerst noch nicht.

Denn in Mrs. Peppers «Gehirn» arbeitet ein leistungsstarker Prozessor. Über WLAN ist der Rechner mit dem Internet verbunden und hat dadurch Zugriff auf eine Cloud, in der Gesprochenes verarbeitet, interpretiert und mit den Daten des Flughafens verknüpft wird. Das Besondere daran: Dieser Robotertyp spricht keinen fertigen Text, sondern antwortet durch seine Fähigkeit zu lernen individuell auf eine Frage. Denn ähnlich wie ein «echtes» Gehirn lernt dieser Computer, Fragen und die hierfür relevanten Informationen immer besser miteinander zu verknüpfen und dadurch präzisere Antworten zu liefern – künstliche Intelligenz, die selber und stetig dazulernt.

Hinter Josie Pepper steckt IBM Technologie: künstliche Intelligenz und Watson Internet-of-Things-Technologie aus der IBM Cloud. Den Roboter Pepper hat das französische Unternehmen Soft Bank Robotics entwickelt. Der Flughafen München und Lufthansa betreten mit dem Einsatz von Josie Pepper Neuland: Noch nie wurde an einem deutschen Airport ein humanoider Roboter getestet, der mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist. Mit dem Test wollen Lufthansa und der Flughafen München nun ergründen, wie die Roboterdame bei den Fluggästen ankommt – abgesehen vom «Jööö-Effekt». (ES)