Nach drei Jahren mit einem beeindruckenden zweistelligen Wachstum und einem sprunghaften Anstieg der weltweiten Reiseausgaben nach den Covid-19-Sperren wächst der Markt weiter, wenn auch in bescheidenerem Masse. Die wirtschaftliche Unsicherheit, die Zollpolitik der USA und die instabilen globalen Handelsbeziehungen haben Unternehmen und Verbraucher dazu veranlasst, ihre Reisebudgets zu kürzen.
Langsameres Wachstum durch Rückgang der Reiseausgaben in den USA
Es hat drei Jahre gedauert, bis sich der Reise- und Tourismussektor nach Covid-19 vollständig erholt hat, aber jetzt steht der Markt vor neuen Herausforderungen, die vor allem aus den Vereinigten Staaten kommen.
Der internationale Reiseverkehr in die USA hat angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit und der Handelskriege einen Rückschlag erlitten, wobei die strengere Einwanderungspolitik und die politischen Spannungen die europäischen und kanadischen Touristen in andere Länder treiben. Gleichzeitig ist der Inlandsreiseverkehr aufgrund des schlechten Wetters, des späten Osterfestes und des schwächelnden Verbrauchervertrauens rückläufig.
Als einer der grössten Treiber der globalen Reise- und Tourismusausgaben hat die Abschwächung in den USA bereits Auswirkungen auf den weltweiten Markt. Laut einer Umfrage von Statista Market Insights wird erwartet, dass die weltweiten Reise- und Tourismuseinnahmen im Jahr 2025 um nur 4,4% wachsen und USD 955 Mrd. erreichen. Das sind 0,1 % weniger als die Wachstumsrate im Jahr 2024 und der niedrigste jährliche Anstieg seit fünf Jahren.
Europa und Asien wachsen stärker
Ein Grossteil der weltweiten Verlangsamung kann auf den US-Markt zurückgeführt werden. Laut Statista wird der US-amerikanische Reise- und Tourismussektor bis 2025 um 4,3% wachsen, gegenüber 4,9% im letzten Jahr, und einen Wert von USD 223,6 Mrd. erreichen.
Im Gegensatz dazu werden sowohl Asien als auch Europa ein stärkeres Wachstum verzeichnen. Für Europa wird ein Anstieg der Reise- und Tourismuseinnahmen um 3,1% prognostiziert, was einem leichten Anstieg von 3% im Jahr 2024 entspricht und einen Gesamtwert von USD 305,9 Mrd. ergibt. Derweil wird für Asien der grösste Anstieg erwartet: Die Einnahmen werden um 5,2% steigen, 0,5 Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr, und USD 307,7 Mrd. erreichen.
Aufgeschlüsselt nach Segmenten wird erwartet, dass Kreuzfahrten den stärksten Rückgang erfahren werden, wobei das jährliche Umsatzwachstum von 7,9% auf 4,9% fallen wird. Auch die Segmente Ferienvermietung und Camping werden mit einem Rückgang der Wachstumsraten um 0,5 Prozentpunkte auf 5,5% bzw. 5,9% deutliche Einbussen verzeichnen. Im Gegensatz dazu werden die Segmente Hotel und Pauschalreisen mit einem Anstieg der Einnahmen auf 3,9% bzw. 4,3% eine leichte Verbesserung erfahren.
Mehr als 2,1 Milliarden Reisende werden voraussichtlich 2025 Ausgaben tätigen
Trotz steigender Preise aufgrund der Inflation ist die Zahl der Menschen, die ihr Geld für Reisen ausgeben, weiterhin erschreckend hoch. Laut Statista werden im Jahr 2025 mehr als 2,1 Milliarden Menschen für Hotels, Kreuzfahrten, Ferienwohnungen und Pauschalreisen bezahlen, 140 Millionen mehr als im letzten Jahr.
Und diese Zahl wird auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Selbst wenn sich das Umsatzwachstum verlangsamt, wird erwartet, dass der Markt in den nächsten fünf Jahren mehr als eine halbe Milliarde neuer Nutzer hinzugewinnen wird, so dass die Gesamtzahl bis zum Ende des Jahrzehnts auf über 2,6 Milliarden steigen wird. (Business Traveltip)
