TUI-Chef Fritz Joussen rechnet mit einer kräftigen Belebung des Reisemarkts in diesem Jahr. Das Flugangebot will er nur um 20% herunterfahren und wieder alle 16 Kreuzfahrtschiffe fahren lassen.
Der Optimismus des Konzernchefs kommt an der Börse gut an: Die TUI-Aktie hat zu Beginn des ersten Handelstags nach den Feiertagen kräftig zugelegt. Das Papier notierte bis Mittag zeitweise bis fast 7% im Plus. Im Jahresvergleich liegt die TUI-Aktie allerdings weiterhin um über 50% im Minus. Der Konzern hat inzwischen ein milliardenschweres staatliches Hilfspaket erhalten.
TUI werde im neuen Jahr noch «rund 80 Prozent so viele Flugreisen anbieten wie in den Jahren vor der Corona-Krise, um eine optimale Auslastung zu erreichen», hatte Joussen zuvor gegenüber der «Rheinischen Post» gesagt. «Die Jets werden auf manchen Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht sein.» Es bestehe ein hoher Nachholbedarf. «Die Sehnsucht der Menschen nach schönen Reisen ist enorm», so Joussen.
Der Konzernchef rechnet auch mit besseren Erträgen. «Die Kunden buchen hochwertiger. Viele haben zusätzlichen Spielraum im Budget, wählen dann ein 5- statt das 4-Sterne-Hotel.» Ein Grund sei, dass Gutscheine für 2020 stornierte Reisen eingelöst werden.
Joussen rechnet auch damit, dass die aktuellen Impfungen alle Reiserestriktionen unnötig machen werden: «Wenn wir die besonders gefährdeten Gruppen vor einer Infektion geschützt haben, können die Einschränkungen insgesamt stark fallen.» Reiserestriktionen wären dann nicht mehr verhältnismässig. (TI)